Erholung in Sicht

Raspberry Pi 2023 wieder besser verfügbar

20. Dezember 2022, 8:00 Uhr | Tobias Schlichtmeier
Neben dem klassischen Raspberry Pi sind inzwischen viele weitere Zusatzmodelle verfügbar.
© Daniel CHETRONI | stock.adobe.com

Die Raspberry Pi Foundation kann im neuen Jahr eine höhere Verfügbarkeit des beliebten Makerboards gewährleisten. Auch für das diesjährige Weihnachtsgeschäft wurden mehr als 100.000 Einheiten zurückgestellt. Dennoch muss Raspberry Pi 2023 seine Preise für bestimmte Modelle anpassen.

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Die weltweite Lieferkettenkrise hält weiter an, von Zement über Zaunpfähle bis hin zu Schmuck und Kleidung. Vor allem die anhaltenden Engpässe bei Halbleitern, waren für Raspberry Pi eine besondere Herausforderung. Trotzdem konnte die Foundation im Vorfeld der diesjährigen Weihnachtssaison etwas mehr als 100.000 Einheiten, aufgeteilt auf Zero W, 3A+ und die 2GB- und 4GB-Varianten des Raspberry Pi 4, für den Einzelverkauf zurückstellen. Diese fließen nun in den Approved Reseller Channel, was sich bereits in besseren Verfügbarkeitszahlen auf der Plattform »rpilocator« niederschlägt.

Für alle, die einen Raspberry Pi für Hobbyprojekte oder Prototypen kaufen möchten, gilt nach wie vor der Rat der Raspberry Pi Foundation von April: »Kaufen Sie immer bei einem zugelassenen Händler (sie haben einen Vertrag mit uns, der sie verpflichtet, nicht mehr als den UVP zu verkaufen), nutzen Sie Tools wie rpilocator, um zu sehen, welche Händler in letzter Zeit Lagerbestände erhalten haben und überlegen Sie, ob Ihr Projekt für den Raspberry Pi Pico oder Pico W geeignet ist, die nach wie vor gut verfügbar sind.« Alle Industrie- und Unternehmenskunden sollen sich bei Lieferproblemen an das Vertriebsteam unter business@raspberrypi.com wenden.

Erholung in Sicht

Aus einer Vielzahl an Gründen kann Raspberry Pi seine zukünftige Silizium-Lieferkette besser einschätzen, als das noch zu Beginn des Jahres der Fall war. »Wir gehen davon aus, dass sich die Versorgung im zweiten Quartal 2023 auf das Niveau vor der Pandemie erholt und in der zweiten Jahreshälfte unbegrenzt ist«, erklärt Eben Upton, Gründer der Raspberry Pi Foundation.

Zudem wolle man seine Gewerbe- und Industriekunden bis 2023 weiterhin aktiv betreuen und dafür sorgen, dass sie die benötigten Geräte erhalten. Außerdem werde man sicherstellen, dass kein unnötig großer Aufbau von Lagerbeständen geschehe. Man verfüge zwar noch über einen beträchtlichen Auftragsbestand von kommerziellen Kunden, gehe jedoch davon aus, dass der Anteil der Produktion, den Raspberry Pi im nächsten Jahr für Einzelverkäufe verwendt, schrittweise erhöht wird, bis man wieder die Situation vor der Pandemie erreiche.

Im Laufe des Jahres ist es wahrscheinlich, dass Zero und Zero W zuerst wieder allgemein verfügbar sind, gefolgt von Produkten wie Raspberry Pi 3A+, die keinen großen industriellen Kundenstamm haben, und schließlich die verschiedenen Versionen von Raspberry Pi 4.

Kostenanstieg beim Raspberry Pi Zero

Ein unangenehmer Nebeneffekt der Krise in der Lieferkette war ein Anstieg der Kosten für alle Komponenten, die in einem Raspberry Pi verbaut werden, von Leiterplatten über Steckverbinder bis hin zum Prozessor. Raspberry Pi habe diese Kostensteigerungen in der Regel selbst aufgefangen, indem die Preise der Produkte konstant gehalten und weniger Gewinn pro Einheit gemacht wurde. Ausnahmen waren laut Upton die 2-GB-Variante des Raspberry Pi 4, bei der der ursprüngliche Preis von 45 US-Dollar wieder eingeführt wurde, sowie das Compute Module 4, bei dem der Preis für alle Varianten um 5 US-Dollar erhöht wurde.

»Unsere ursprünglichen Raspberry-Pi-Zero-Produkte hatten schon immer sehr niedrige Gewinnspannen und nach den jüngsten Kostenerhöhungen sind sie zu ihren ursprünglichen Preisen nicht mehr wirtschaftlich rentabel – wenn wir den alten Preis beibehalten würden, würden wir mit jedem einzelnen Zero, den wir verkaufen, einen Verlust machen.« Aus dem Grund habe man beschlossen, den Preis für den Zero von 5 auf 10 Dollar und für den Zero W von 10 auf 15 Dollar zu erhöhen.

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