Phytec auf der embedded world

Neue Computermodule und SBCs

20. März 2023, 9:00 Uhr | Tobias Schlichtmeier
Phytec präsentierte auf der embedded world erstmals das »phyCORE-AM68x/TDA4x« SoM, das für selbstfahrende Roboter, Edge-KI- und Future-Technology-Anwendungen entwickelt wurde.
© Phytec Messtechnik

Auf der embedded world in Nürnberg präsentierte Phytec Messtechnik neue Computermodule auf aktueller Prozessortechnologie von Texas Instruments. Außerdem Single-Board-Computer auf Basis von TI-Technik sowie neue Kameras für Embedded Vision.

Auf der embedded world präsentierte Phytec Messtechnik seine »phyCORE«-Familie an System-on-Modules (SoMs). Sie basieren auf den aktuellen »AM68x« und »TDA4x« CPUs von Texas Instruments. Zudem bringt Phytec Single-Board-Computer (SBC) mit diesen CPUs auf den Markt. Sie sollen Technologien aus dem Automotive-Bereich in industriellen Anwendungen adaptieren. Die Prozessoren und Embedded-Systeme wurden für selbstfahrende Roboter, Edge-KI- und andere rechenintensive Technologien konzipiert.

Das SoM verfügt neben den beiden Cortex-A72-Rechenkernen über dedizierte Hardwarebeschleuniger für Bild- und Videoverarbeitung, Vernetzung und Deep Learning. Das ermöglicht die effiziente Datenverarbeitung und damit hohe Leistung in optimalem Verhältnis zu Kosten, Leistungsaufnahme und Wärmeentwicklung. Für Safety, Security und Device Management sind ebenfalls eigene Controller-Einheiten integriert.

Neue Single-Board-Computer und SoMs

Neu im Phytec-Portfolio ist der Single-Board-Computer »phyBOARD-AM62x Lyra« mit dem kürzlich vorgestellten »phyCORE-AM62x« SoM. Mit geringer Leistungsaufnahme, hoher Rechenleistung und universeller Einsetzbarkeit knüpft es an den Erfolg der »phyCORE-AM335x«-Familie an. Das SoM bietet bis zu vier Arm-Cortex-A53-Rechenkerne und zahlreiche Multimedia-Schnittstellen sowie eine 3D GPU für optimale Grafikleistung. Das serienoptimierte Modul läuft unter Linux und FreeRTOS und kann auf ein Carrierboard aufgesteckt oder aufgelötet werden.

Ebenfalls neu sind das »phyCORE-AM64x« SoM und der entsprechende Single-Board-Computer »phyBOARD-AM64x Electra« mit AM64-Prozessor von Texas Instruments. Das SoM verfügt neben dem Hauptprozessor über eine isolierte Cortex-M4 MCU, die für Überwachung, Tests und Fehlermanagement genutzt werden können. Hiermit eignet es sich ideal für industrielle Kommunikations- und Automatisierungsanwendungen mit hohen Anforderungen an funktionale Sicherheit. Phytec bietet das phyCORE-SoM auf Wunsch mit Secure Boot und umfassenden weiteren hardware- und softwarebasierten Security-Features an.

IoT-Gateway für OEM

Auf Basis des phyCORE-AM64x zeigte Phytec auf der Messe außerdem das IoT-Gateway »phyGATE-Pontis«. Es richtet sich an OEM, die das Gerät unter eigenem Label anbieten und ist in einem robusten Blechgehäuse zur Tragschienenmontage untergebracht. Es ermöglicht industrielle Kommunikation, Steuerungen und Smart-Manufacturing-Anwendungen über zahlreiche Schnittstellen. Es kann per Erweiterungsbus über Protokollstacks wie EtherCAT, Profinet oder Ethernet/IP angebunden werden. Erste Muster sind voraussichtlich ab Mai 2023 lieferbar.

Pinkompatible Module im Low-Cost-Bereich

Ebenfalls erstmals auf der embedded world vorgestellt wurden die SoMs »phyCORE-i.MX 93« und »phyCORE-STM32MP13x« mit den neuesten Prozessoren von NXP und ST. Sie ergänzen das Portfolio kostengünstiger Embedded-Module und sind pinkompatibel zu den Modulen der »phyCORE-i.MX-6UL«-Serie. Somit können Kunden für neue und bestehende Designs jeweils das optimale SoM auswählen.

Außerdem können Produkte mit skalierbarer Leistung oder zusätzlicher Funktion im Lebenszyklus realisiert werden, ohne Änderungen an den Basisplatinen vornehmen zu müssen. Die Module sind zum direkten Auflöten auf die Basisplatine konzipiert. Erste Muster für Evaluierung und Funktionstests werden in Kürze verfügbar sein. Die Serieneinführung ist für Ende Q3/2023 geplant, sobald die Prozessoren ebenfalls serienreif verfügbar sind.

NXP-Platinum-Partner

Als Platinum-Partner von NXP profitieren Entwickler ab sofort von optimalem Support und enger Zusammenarbeit beim Entwickeln neuer Embedded-Produkte. Auf der embedded world zeigte Phytec als ein Beispiel dafür sein Line-up an Applikationen vom SoM bis zum Komplettgerät mit der i.MX-8-Prozessorserie – inklusive umfassender Softwareunterstützung und Services. Von integrierten Kameraanbindungen und einem einzigartigen ISP-Kalibrierungsservice über Entwicklungsunterstützung für Hardware und Software bis hin zu Produkten für Safety & Security, Fernwartung und -Updates.

Embedded-Kameraserie erweitert

Im Bereich Embedded Vision stellte Phytec die neue Embedded-Kamera »VM-020« vor. Die 2,3 MPixel Full-HD-Kamera mit Global Shutter und MIPI CSI-2-Schnittstelle ergänzt die bestehenden Kameramodelle mit 1 MPixel und 5 MPixel Auflösung. Mit einer Framerate von 120 Frames pro Sekunde in voller Auflösung eignet sich die Kamera für schnelle und detailreiche Bilderfassungen in vielfältigen Anwendungen. Als Besonderheit ist sie auch mit Ansteuerung für Corning Liquid Lenses erhältlich. Das ermöglicht es, den Fokus über die I²C-Schnittstelle per Software einzustellen, sodass z.B. eine Autofokus-Funktion realisierbar ist. Wie alle Embedded-Kameras von Phytec ist die VM-020 industrietauglich und langzeitverfügbar. Sie ist wahlweise mit Farb- oder Monochrom-Sensor erhältlich, ab Q3/2023 auch mit integrierter FPD-Link-III-Schnittstelle.

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