AMD-Module beleben das Embedded-Geschäft

»Die Kunden fragen sich, wer den besten Draht zu AMD hat«

10. September 2018, 8:51 Uhr | Manne Kreuzer
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Hardware als Fundament...

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Claus Giebert, Advantech: »AMD hat es geschafft, mal wieder einen echten neuen Meilenstein-Prozessor zu launchen, der satte Leistungsvorteile gegenüber den Vorgängergenerationen bietet.«
© Advantech

Was hat Advantech wechselwilligen Kunden zu bieten? Wie arbeitet man als deutsches Unternehmen mit Asiaten zusammen? Ihr Headquarter liegt ja in Taiwan…

(lacht) Mindestens genauso gut oder sogar noch besser als mit jedem anderen deutschen Wettbewerber. Wir haben nämlich deutlich mehr Entwickler. Das ist nun mal der Vorteil eines Marktführers. Allein in München beschäftigt Advantech rund 150 Mitarbeiter. Die Betreuung der OEM-Projekte durch lokal verfügbare technische Experten können wir also immer sicherstellen. Wir betreiben sogar einen Innovation-Hub mit Showroom und Engineering-Center direkt in München. Er bietet deutschen Kunden direkt vor Ort viele Inspirationen und Entwicklungsdienstleistungen für die digitale Transformation und die damit verbundenen neuen Geschäftsmodelle, was unsere hohe Innovationkraft unterstreicht. Wir setzen zudem auch auf deutsche Qualitätsstandards und betreiben ein eigenes europäisches Logistik- und Support-Zentrum. Das lässt, anders als bei anderen asiatischen Marktbegleitern, keinen Stress aufkommen.

Wir testen jede unserer Chargen ausführlich, bis hin zum einzelnen Modul, Board und System. Das hat zwar seinen Preis, aber der zahlt sich beim Kunden allemal im Tagesgeschäft aus. Er hat einfach deutlich weniger Servicefälle. Dank unserer eigenen Fertigung mit hoher Flexibilität spielen wir zudem in der obersten Liga, während unsere europäischen Mitbewerber oft fremdfertigen, was teurer ist, weil jeder verdienen muss. Die hohe Kapazität unserer eigenen Fertigung ermöglicht es uns dabei, eine höchst agile Supply-Chain zu unterhalten. Dies gilt für kleinere Chargen genauso wie für sehr große, die manchen anderen Wettbewerber schlicht und ergreifend überfordern würden.

Eine gute Hardwareentwicklung und Fertigung ist das eine – aber wird die Software im Zeitalter des IoT nicht immer wichtiger?

Man muss es ganzheitlich betrachten. Ohne Hardware kann man Software nicht betreiben. Sie bildet also das Fundament für neue IoT-Geschäftsmodelle und sie muss exakt auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten sein – und das zu geringen Kosten und mit hoher Designsicherheit. Das bieten wir unseren Kunden mit Modulen und unseren Embedded-Design-in-Services sowie dem Potenzial kompletter Systemdesigns und integrierter IoT-Lösungen, wie beispielsweise Sensorknoten, Gateways und Edge-Intelligence-Server (EIS). Solche Systeme schüttelt man nicht aus dem Ärmel. Man entwickelt sie heute aber anders als noch vor einigen Jahren, weshalb wir beispielsweise neuste 3D-Druckertechnologie für den schnellen Prototypenbau einsetzen. S

elbstverständlich testen wir die Systeme auch beispielsweise auf Rütteltischen mit bis zu 100g-Belastungsprofilen und in Klimakammern für Temperaturtests und Alterungssimulationen. Advantech steht in Deutschland also insbesondere auch für solide, kundenspezifisch zugeschnittene Hardware nach höchsten Embedded- und Industriestandards, wie sie für die Märkte Medizintechnik, industrielle Automatisierung und Transportation sowie Retail/POS und Gaming gefordert sind. Und selbstverständlich gibt es dazu auch jede Menge Software und kompatible, getestete Hardware von Partnern. Die Softwareplattform WISE-PaaS IoT sowie unsere Embedded Linux & Android Alliance – kurz ELAA – sind nur zwei Beispiele hierfür.

Können Sie das Akronym WISE-PaaS IoT genauer erklären?

Der WISE-Paas Marketplace ist eine Art App-Store für Embedded-IoT-Software, über den wir unseren Kunden die exklusiven Software-Services von Advantech zur Verfügung stellen. Hierbei handelt es sich um unterschiedliche IoT-Cloud- und IoT-Sicherheits-Services sowie Lösungspakete, die auf Advantechs Edge-Intelligence-Servern (EIS) vorinstalliert sind. Angeboten werden zudem auch Cloud- und Softwarelösungen unserer Partner, denn man kann beim IoT nicht alles selbst machen. Es ist nun mal ein Unterschied, ob man eine Microsoft-Azure-Cloud-Anbindung oder AWS-Anbindung haben möchte. Für jede dieser Aufgaben gibt es Experten. Damit man aber all diese Angebote gebündelt sehen kann, haben wir unseren WISE-Paas Marketplace geschaffen, damit am Ende die OEMs an einer zentralen Stelle alle verifizierten Angebote vorfinden und vor allem auch die eine Lösung, die für ihn passt.

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