Additive Fertigungstechniken

Was 3D-Druck kann und was nicht!

17. August 2017, 11:30 Uhr | Von Alfred Goldbacher
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Fortsetzung des Artikels von Teil 3

MOM – die eigentliche Steuerzentrale

Das Manufacturing Operation Management (MOM) plant, steuert und dokumentiert den Fertigungsprozess eines jeden Fertigungsauftrages. Dies erfolgt überwiegend in Office-Produkten, zukünftig wird der Einsatz von MOM-Software unerlässlich sein – vergleichbar mit PDM (Product Data Management) bei CAD/CAM-Anwendungen.

Zeit – ein wichtiger Erfolgsfaktor

Bauzeit ist eines der wichtigsten Kriterien und zum Teil der Grund schlechthin für den Einsatz additiver Fertigung – Ersatzteile über Nacht beispielsweise oder eben Fertigen ohne (Guss-)Werkzeuge. Die Fertigungszeit wird sich deutlich verkürzen und die Hauptgründe dafür sind vor allem die Aufbauraten. Diese werden bei gleichbleibender Teilequalität deutlich höher. Hierfür wiederum gibt es eine Reihe von Gründen:

  • Die Maschinenhersteller im Bereich des Sinterns statten viele neue Maschinen mit mehreren Lasern aus. Zwei und vier Laser sind zwischenzeitlich schon normal. Acht Laser angekündigt.
  • Hersteller von Komponenten zur Steuerung und Automatisierung haben den kommerziellen Stellenwert des additiven Fertigungsmarktes erkannt und werden mit verbesserten Technologien die Geschwindigkeit der 3D-Drucker erhöhen.
  • Unternehmen wie ACAM, GEFERTEC, DMG-MORI und weitere setzen bei den Aufbauraten neue Standards. Und warum sollten sich mittelfristig nicht hohe Aufbauraten und hohe Genauigkeit mit unterschiedlichen Technologien kombinieren lassen?
  • Additive und subtraktive Fertigungsverfahren – auf einer Maschine kombiniert – können den Gesamtprozess deutlich beschleunigen. DMG MORI, MATSUURA, Hermle und weitere bieten dafür interessante Ansätze. Für eine stärkere Verbreitung im Markt müssen die technischen Rahmenbedingungen wie Abkühlen, Verzug oder Fräser-Größe optimiert werden.

Kosten – das Maß aller Dinge

Die Kosten für die Herstellung von Bauteilen werden sich in den nächsten Jahren drastisch reduzieren. Obwohl Analysten davon ausgehen, dass industrielle 3D-Drucker nicht dramatisch preiswerter werden, führt die schnellere Produktion in gleicher Zeit zu deutlichen Kostenreduzierungen. Hinzu kommt eine deutliche Automatisierung der Fertigung, die bei größeren Stückzahlen signifikante Kosteneinsparungen bringt. Dazu kommen effektivere Produktionskonzepte – ein Roboter sollte die Teile aus der Maschine holen, säubern und für die Nachbearbeitung vorbereiten.

Die verbesserte Ausbildung von Fachpersonal wird zudem dafür sorgen, dass nicht ausschließlich Ingenieure und Doktoranden die Maschinen bedienen. Dies ist heute speziell bei metallischen Druckern noch Standard. Auch dies wird zu einer Reduzierung der Kosten führen. Dagegen werden die Materialpreise kaum eine Rolle spielen.


  1. Was 3D-Druck kann und was nicht!
  2. Konstruktionstechniken schaffen neue Freiheitsgrade
  3. Prozess-Simulation befindet sich noch in der Forschungsphase
  4. MOM – die eigentliche Steuerzentrale
  5. Standard-Programm-Schnittstellen

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