SMT-Fertigung

Neue Druckerplattform »DEK TQ L« von ASMPT

19. Dezember 2022, 8:30 Uhr | Heinz Arnold
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Unterbrechungsfreie Produktion

Die 22-Meter-Vliesrolle und der Sieben-Liter-Reinigungsmitteltank tragen ebenfalls dazu bei, dass die Drucker der »DEK TQ«-Plattform mehr als zwölf Stunden, also eine komplette Schicht, ohne Bedienereingriffe produzieren können. Das Pivot-Design sorgt für einen perfekten koplanaren Kontakt mit der Schablonenunterseite und damit für maximale Reinigungsqualität. Katschke: »Wir haben den Reinigungsmittelverbrauch durch selektive Anwendung deutlich reduziert. Das Mittel wird per Dispenser von oben aufgetragen, und zwar nur im Bereich der zu verarbeitenden Leiterplatte.«

Um manuelle Eingriffe zugunsten weiterer Flexibilität weiter minimieren zu können, ist ein optionales Pastenmanagement erhältlich. Dieses arbeitet laut Katschke mit automatischem Pastenspender und integrierter Pastenhöhenkontrolle mit individuell konfigurierbaren Warn- und Stoppschwellen. Ebenfalls optional erhältlich ist ein Dual Access Cover für den unterbrechungsfreien Druck: Die Lotpastenkartusche kann damit über ein seitlich verschiebbares Haubenteil im laufenden Betrieb gewechselt werden.

ASMPT
Nachfüllen ohne Linienstopps: Das optionale Dual Access Cover erlaubt den Austausch von Lotpastenkartuschen im laufenden Betrieb.
© ASMPT

Wer sich für das Zusatz-Feature Smart Pin Placement entscheidet, kann ebenfalls mit weniger manuellen Eingriffen produzieren. Dabei werden Unterstützungs-Pins (4 mm und 12 mm Durchmesser) programmgesteuert und voll automatisch gesetzt. Beim »DEK TQ L« fasst das Magazin bis zu 60 Pins. Ein Novum und essenzielles Feature in der Branche: Nach dem Setzen der Pins wird automatisch die Pinhöhe und -position verifiziert. So lässt sich verhindern, dass ein einzelner Pin die gesamte Baugruppe beschädigt, weil er beispielsweise aufgrund von Verschmutzungen auf dem Tisch minimal erhöht steht.

Offene, standardisierte Schnittstellen

Aber auch auf Softwareebene setzt ASMPT auf offene, herstellerunabhängige und problemlos nachrüstbare Systeme. Dafür bietet der Technologieführer ein umfangreiches Portfolio, etwa die Smart Shopfloor Management Suite WORKS inklusive WORKS Command Center zur intelligenten, Skill-orientierten Bedienersteuerung, standardisierte Schnittstellen und Protokolle, zum Beispiel IPC-HERMES-9852 sowie IPC-CFX für Prozessdaten, oder fabrikweites Asset- und Maintenance-Management mit Factory Equipment Center. Die offenen Software-Interfaces bilden ebenso die Grundlage für die Kommunikation mit Drittanbieter- oder IT-Systemen wie Manufacturing-Execution-Systemen (MES). Die Programmierung für Druckaufträge kann via WORKS komplett offline erfolgen. Wer SIPLACE Maschinen von ASMPT in seiner Fertigung einsetzt, kann alle wichtigen Parameter von den Bestückautomaten direkt in die Programmierung des Lotpastendruckers übernehmen.

ASMPT
Smart Pin Placement: Bis zu 60 Pins werden für die Leiterplattenunterstützung automatisch platziert und in Position und Höhe vom Vision-System verifiziert.
© ASMPT

SPI-Systeme für die intelligente Qualitätssicherung

Mit dem SPI-System Process Lens, kombiniert mit der Software WORKS Process Expert, bietet ASMPT eine ideale Ergänzung zum »DEK TQ L«. Über dieses innovative Expertensystem erhält der Lotpastendrucker in Echtzeit ein kontinuierliches Feedback über die Druckqualität. So entsteht ein vollkommen autonom arbeitendes System, das Druckprozesssteuerung und -optimierung selbstständig übernimmt und sogar die Unterseitenreinigung bedarfsorientiert regelt. Katschke erklärt: »Sie erfolgt dann nicht mehr nach einem starren Schema, sondern wird nur dann durchgeführt, wenn das Qualitätssicherungssystem aus seinen Messdaten erkannt hat, dass der Reinigungszyklus auch wirklich notwendig ist. Sogar Prozessdaten von Drittanbietersystemen lassen sich einbinden, zum Beispiel AOI-Anlagen am Ende der Linie.«

Open Automation für maximale Flexibilität

Zahlen und Fakten, die allesamt auf die neuen Anforderungen in der Elektronikfertigung einzahlen. »Heute gleicht keine SMT-Fertigung der anderen. Dementsprechend vielfältig und individuell sind auch die Anforderungen in der Industrie«, erklärt Kaschke. Dafür hat ASMPT mit Open Automation ein offenes Automatisierungskonzept ins Leben gerufen. Das Prinzip: Der SMT-Technologieführer überlässt es seinen Kunden, ob und inwieweit sie ihre Fertigung automatisieren möchten. So bietet ASMPT mit dem »DEK TQ L« ein hochflexibles Konzept, das eine schrittweise und bedarfsgerechte Automatisierung unter ROI-Gesichtspunkten ermöglicht: »Die vielfältigen Automatisierungsoptionen unserer »DEK TQ«-Druckerplattform der neuen Generation bieten ihnen genau diese Möglichkeit«, so das Fazit von Kaschke.


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