Kreative Kooperation

Wie Phoenix Contact und Asys die Produktion optimieren

3. Dezember 2024, 9:00 Uhr | Heinz Arnold
Der Schmauch auf dem 2D-Matrix-Code konnte mithilfe des neuen Bürstenmoduls wesentlich reduziert werden, obwohl die Bürsten nur im Mitlauf zu den Leiterplatten betrieben werden konnten. Dank weiterer Optimierungen wie dem Gegenlauf der Bürsten zur Leiterplatte und der Absaugung der Rückstände mit einem separaten Staubsauger wurde die Effizienz der Reinigung noch einmal wesentlich verbessert.
© Phoenix Contact Electronics

Phoenix Contact Electronics und die Asys Group haben zusammengearbeitet, um mithilfe eines eigens für eine Laserbeschriftungslinie entwickelten Bürstenmoduls Schmauch vom 2D-Matrix-Code zu entfernen.

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Gemeinsam haben die Teams von Asys und Phoenix Contact die Produktionsqualität deutlich verbessert. Denn die Lesbarkeit des 2D-Matrix-Codes in den Produktionsbereichen musste gewährleistet sein, um die Rückverfolgbarkeit (Traceability) zu gewährleisten. Das Problem dabei: Der Schmauch auf den gelaserten 2D-Matrix-Codes nach der CO2-Laserbeschriftung hat die Lesbarkeit in den folgenden Scan-Prozessen beeinträchtigt. Es wurden unterschiedliche Ansätze geprüft, darunter elektrostatische Reinigung und das Entfernen des Schmauchs mit einer Kleberolle, jedoch führten diese Ansätze nicht zum gewünschten Ergebnis.

Entwicklung eines ersten Prototyps

Nach umfangreichen Tests mit unterschiedlichen Reinigungsmethoden wurde seitens Phoenix Contact Electronics entschieden, die Entwicklung einer Reinigungsstation auf Bürsten-Basis in Angriff zu nehmen. Daraufhin wurde intern ein Prototyp mit zwei Bürsten konstruiert und getestet.
Der Schmauch auf dem 2D-Matrix-Code konnte wesentlich reduziert werden, obwohl die Bürsten nur im Mitlauf zu den Leiterplatten betrieben werden konnten. Damit wurde die Machbarkeit nachgewiesen und ebenso die Tatsache, dass die Lötoberfläche der Leiterplatten (ENIG, HAL, …) und der Lötstopplack frei von Kratzern oder Verunreinigungen blieben.

Zur weiteren Entwicklung eines entsprechenden Moduls auf Basis dieses Prinzips kontaktierte Phoenix Contact Electronics die Firma Asys Automatisierungssysteme. In enger Zusammenarbeit mit den Asys-Experten und dem kontinuierlichen Austausch zwischen den Konstruktionsteams konnte dieser Prototyp dann bis zur Serienreife als Bürstenmodul entwickelt und erfolgreich implementiert werden.

Weitere Optimierungen

Inzwischen sind mehrere Bürstenmodule erfolgreich in die Laserlinien installiert worden und im permanenten Einsatz. Dank der neu implementierten Optimierungen wie dem Gegenlauf der Bürsten zur Leiterplatte und der Absaugung der Rückstände mit einem separaten Staubsauger wurde die Effizienz der Reinigung noch einmal wesentlich verbessert, was eine nachträglich erfolgte externe Qualitätsbeurteilung bestätigt hat. Hier wird in Anlehnung an ISO/IEC TR 29158 der 2D-Matrix-Code beurteilt, der für weitere Produktionsschritte eine A- oder B-Einstufung erreichen muss.

Ein weiterer Vorteil des Bürstensystems ist seine Nachhaltigkeit. Im Gegensatz zu anderen Methoden produziert es weniger Abfall und verbraucht weniger Ressourcen als beispielsweise die Reinigungsmethode mit dem Klebeband. Dadurch wird die Fertigung insgesamt ökologischer und die Nachhaltigkeit in den Produktionsabläufen erhöht. Ebenso entfällt etwaige manuelle Nacharbeit.


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