Murrplastik Systemtechnik

Bei Robotern kommt es auf die Verkabelung an

5. März 2019, 9:11 Uhr | Andreas Knoll
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Welche Materialien werden verwendet?

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Oliver Huber, Murrplastik Systemtechnik: »Um Beschädigungen an Kabeln und Leitungen von Industrierobotern zu vermeiden, empfiehlt sich eine Überwachung der gesamten Roboterapplikation.«
© Murrplastik

Aus welchen Materialien können Schläuche und Protektoren für Kabel und Leitungen an Industrierobotern bestehen? Welche Materialien eignen sich für welche Roboterarten und Anwendungen?

Kabelschutzschläuche werden aus Polypropylen (PP) oder Polyamid (PA) hergestellt. Das Material der Schutzschläuche in der Robotik wird entsprechend der Anwendung und den Umgebungsfaktoren wie etwa unterschiedliche Temperaturbereiche ausgewählt.

Für sehr dynamische Anwendungen bei mittlerer mechanischer Beanspruchung eignen sich beispielsweise Schläuche aus speziell modifiziertem Polyamid 12, dessen Material halogen-, phosphor- und cadmiumfrei ist. Solche Schutzschläuche zeichnen sich durch eine hohe Flexibilität, Biegewechselfestigkeit und Trittfestigkeit aus (etwa Typ EW-PAE oder EWX-PAE von Murrplastik). Schutzschläuche aus thermoplastischem Elastomer bieten die gleichen Eigenschaften wie Schläuche aus speziell modifiziertem Polyamid 12. Das Material wurde darüber hinaus hitze- und Hydrolyse-stabilisiert und hält daher kurzfristig Temperaturen von bis zu 180 °C aus (beispielsweise Typ EW-HY oder EWX-HY). In der Robotertechnik gefragt sind aber auch Materialien mit einer guten Selbstverlöschung und einer geringen Rauchgasentwicklung, verbunden mit einer hohen Schlagzähigkeit und Flexibilität (etwa Typ EW-PRF).

Protektoren dienen als Schlag- und Abriebschutz. Das Material stellt damit hohe Anforderungen an Stabilität und Ausreißfestigkeit. Aus diesem Grund wird beispielsweise der PR/SV aus speziell modifiziertem Polyamid 6 gefertigt. Das Material hält kurzfristig Temperaturen bis zu 140 °C Stand, ist V0-selbstverlöschend sowie halogen-, phosphor- und cadmiumfrei.

Was verstehen Sie unter Energiepaket?

Wir verstehen darunter eine Energiezuführung, bestehend aus Schutzschläuchen mit pneumatischen, hydraulischen und/oder elektrischen Komponenten, sprich: Kabel und Leitungen inklusive der Befestigungselemente am Roboter.

Welche Funktionen haben Rückzug- und Rückführsysteme für Energiepakete?

Rückzug- und Rückführsysteme für Energiezuführungen sind Längenausgleichssysteme zur optimalen, materialschonenden Führung der Energiepakete von Achse 3 bis 6. Sie lassen dem Roboter die nötige Bewegungsfreiheit und dienen zum sicheren und effektiven Schutz der Energiepakete gegen Beschädigungen und Verschleiß, wie Schläge und Abrieb, auch auf kleinstem Raum. Mit der Installation von Rückführungssystemen lassen sich die Instandhaltungskosten senken und eventuell hohe Folgekosten vermeiden.

Roboter sind ständig in Bewegung und müssen im Produktionsprozess immer wieder entfernte Positionen erreichen sowie komplexe und extreme Bewegungen ausführen. Dies führt zu erheblichen Vibrationen und hohen dynamischen Belastungen am Roboter und an den Komponenten. Ermüdungs- und Kabelbrüche und letztlich ein Stillstand im Fertigungsprozess können die Folge sein. Zur Verringerung der hohen mechanischen Belastungen sollte deshalb zum Ausgleich der minimalen und maximalen Länge der Energiezuführung ein automatisches Längenausgleich- bzw. Rückführsystem montiert werden, etwa die R-TecBox, der R-Tec Liner oder das Rückführsystem 21/29 von Murrplastik.


  1. Bei Robotern kommt es auf die Verkabelung an
  2. Welche Materialien werden verwendet?
  3. Alles für die sichere Verkabelung

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