Aufeinander abgestimmte Komplettsysteme

MiR / UR: AMRs nehmen Cobots huckepack

21. November 2024, 18:52 Uhr | Andreas Knoll
Cobot huckepack auf AMR: das System MC600
© Mobile Industrial Robots

Mobile Industrial Robots (MiR) hat das mobile Leichtbauroboter-System MC600 auf Basis des eigenen AMR (Autonomous Mobile Robot) MiR600 und eines UR20- oder UR30-Leichtbauroboters des Schwesterunternehmens Universal Robots (UR) vorgestellt. Es ergänzt das kleinere Pendant MC250.

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Ein Cobot, der auf einem AMR automatisch von Arbeitsstation zu Arbeitsstation fährt und dort seine Aufgaben verrichtet – für produzierende Unternehmen gerade auch im Mittelstand ermöglicht dies eine große Flexibilität, zumindest solange die Stromversorgung des AMR und des darauf befestigten Cobots gesichert ist. MiR hat jetzt ein solches System vorgestellt, das sich sogar für durchaus hohe Cobot-Traglasten eignet: Während der MiR600 eine Traglast von 600 kg erreicht, bewältigen die Cobots UR20 und UR30 Traglasten von bis zu 25 und 35 kg bei maximalen Armreichweiten von 1750 und 1300 mm. Sie eignen sich also auch für das Palettieren, Greifen, Platzieren und Verpacken relativ schwerer Objekte. Typische Anwendungen sind Maschinenbestückung und Kisten-Handling.

Das mobile Robotersystem MC600 ist für die Automatisierung komplexer industrieller Arbeitsabläufe entwickelt. Es bildet die neueste Ergänzung des ständig wachsenden Portfolios von Produkten, die das Label »MiR Go Approved« tragen. Bei »MiR Go« handelt es sich um eine Auswahl von MiR geprüfter Drittanbieter-Automatisierungslösungen auf Basis von MiR-AMRs. Auf der MiR-Go-Plattform (https://mobile-industrial-robots.com/products/mir-go) stehen zahlreiche Lösungen mit verschiedenen »Top Modules« für unterschiedliche Anwendungen mit MiR-AMRs bereit.

Das System MC600 ergänzt dabei das kleinere MC250, das auf dem AMR MiR250 von MiR mit 250 kg Traglast beruht. Als aufgesetzte Cobots sind beim MC250 die drei Modelle UR5e, UR10e und UR16e von UR erhältlich, mit Traglasten von 5, 12,5 und 16 kg bei Armreichweiten von 850, 1300 und 900 mm. Erstellt hat die beiden Lösungen aus MiR-AMR und UR-Cobot der MiR-Go-Partner Enabled Robotics, wie die beiden Teradyne-Tochterfirmen MiR und UR im dänischen Odense ansässig. Auf der Website https://www.enabled-robotics.com steht das MC250 als ER-FLEX und das MC600 als ER-MAX bereit. Beide Systeme sind mit der Software »ER-Ability« von Enabled Robotics ausgestattet, die eine leicht bedienbare Schnittstelle für die Programmierung und den Betrieb der Systeme darstellt. ER-Ability bietet Funktionen wie ein Vision-System für präzise Lokalisierung, QR- und Barcode-Lesen sowie Kommunikation mit IT-Systemen über REST oder OPC UA.

Die Nachfrage nach mobilen Leichtbauroboter-Systemen wächst stark – die Marktprognosen zeigen laut MiR ein jährliches Wachstum von 46 Prozent bis 2030. »Mit dem MC600 erfüllen wir den Bedarf an skalierbaren Automatisierungslösungen, die sichere und einfache Bedienung mit langfristiger Zuverlässigkeit verbinden«, erläutert Jean-Pierre Hathout, President von MiR. »Er kombiniert die Mobilität eines autonomen Roboters mit der Präzision eines kollaborierenden Roboters und bewältigt so komplexe Herausforderungen wie Palettierung und Maschinenbestückung mit einem einzigen System.«

Weil sie einen kontinuierlichen Betrieb ermöglichen und mehrere Maschinen bedienen können, steigern MC600 und MC250 die Produktivität und entlasten Mitarbeiter von körperlich belastenden Tätigkeiten. So verbessern die beiden Systeme nicht nur die Effizienz, sondern tragen auch zur Arbeitssicherheit und besseren Ergonomie bei.


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