Ähnlich unterschiedlich sind die Kundenansprüche, wenn es um die Suche nach dem optimalen Display geht. Mit den Produkten der Hersteller Ortustech, Rohm und Winstar bietet SE Spezial-Electronic deshalb ein nahezu komplettes Portfolio an LC-, TFT-, LED- und OLED-Displays mit Bildschirmdiagonalen von unter einem bis über 12 Zoll an.
Besonders vielfältige Einsatzmöglichkeiten zeichnen beispielsweise die Blanview-Displays von Ortustech aus, die durch ein optisches System auch bei starkem Fremdlicht noch sehr gut ablesbar sind. Kurze Ansprechzeiten auch bei tiefen Temperaturen hingegen bieten die in der Regel für einen weiten Temperaturbereich von -40 bis +80 °C ausgelegten OLED-Displays von Winstar. Dies ermöglicht es, animierte Darstellungen mit schnell wechselnden Bildinhalten auch für Baumaschinen, Kraftfahrzeuge und andere Einsatzfälle im Außenbereich zu realisieren.
Noch wichtiger, so Aschhoff, sei aber, dass alle drei Hersteller auch bei kleineren kundenspezifischen Projekten umfangreiche technische Unterstützung gewähren würden. Das erleichtere die Suche nach der optimalen Lösung natürlich enorm, weil mehr Raum für die Realisierung individueller Wünsche bleibe. Das gelte auch für die Zusammenarbeit mit Simplify Technologies, deren innovative LCM-Display-Plattform und GUI-Bibliothek allen Entwicklern von Embedded-Systemen die Implementierung grafischer Bedienoberflächen erleichtere, sowie mit dem Geschäftsbereich Industrial Touch Systems (ITS) der deutschen Hummel AG. Gerade dieser Betrieb deckt ein breites Produkt- und Dienstleistungsspektrum ab – angefangen von selbstentwickelten hochwertigen Projected Capacitive Sensoren aus eigener Fertigung bis hin zu kundenspezifischen Komplettsystemen mit maximal 22 Zoll Bildschirmdiagonale.
Aschhoff sieht darin für SE Spezial Electronic einen klaren Wettbewerbsvorteil: „Hummel zählt zu den wenigen Unternehmen, die das komplette Know-how – vom Sensor-Design über die eigene Glasbearbeitung bis hin zum kompletten Human-Machine-Interface – unter einem Dach vereinen. Dadurch sind für uns sogar spezielle Nischenlösungen, für die es sonst kaum einen Anbieter gibt, realisierbar – und dies schon bei relativ kleinen Abnahmemengen. “
Ein enges Verhältnis zu den Lieferanten pflegt man bei SE Spezial Electronic seit vielen Jahren auch im Bereich der Taktgeber und Oszillatoren. Nachdem inzwischen nahezu jede elektronische Baugruppe mit einem Mikroprozessor oder einer MCU ausgerüstet ist, ist der Bedarf an externen Oszillatoren in den vergangenen Jahren sprunghaft gestiegen; sehr zur Freude von Rolf Aschhoff, der sich mit den innovativen Produkten von Epson, SiTime und Hosonic für die Herausforderungen der Zukunft gut gerüstet sieht. „Wer glaubt, das Optimierungspotential bei Timing-Bausteinen sei bereits weitgehend ausgereizt, irrt gewaltig. Ich denke, dass wir im Hinblick auf elektrische Parameter, Temperaturbereiche, Robustheit und Gehäusegrößen in den nächsten Jahren sowohl im Bereich der quarzbasierenden Frequenzschwinger als auch der MEMS-Bausteine noch einiges an Verbesserung und interessanten Neuerungen sehen werden“.
So verfüge beispielsweise Epson mit seiner QMEMS-Technologie inzwischen über ein besonders effektives Verfahren zur Herstellung hochwertiger Schwingquarze. QMEMS (Quartz Micro-Electro-Mechanical-System, s. Bild 4) ist ein waferbasierendes Verfahren zur Herstellung von Schwingquarzen, bei dem die Quarz-Chips mittels fotolitografischer Methoden und Ätzprozesse strukturiert werden. Bei diesem – aus der Halbleiterfertigung stammenden – Bearbeitungsverfahren kann der lokale Materialabtrag sehr präzise gesteuert werden. Dadurch ist es möglich, dem Quarz-Chip eine dreidimensionale Struktur mit sehr genauen Abmessungen zu verleihen. Die dabei realisierbaren Formen können zur Erhöhung der mechanischen Stabilität und zur Vergrößerung von Elektroden genutzt werden.
Mit einem geringen Serienwiderstand verbessern großflächige Elektroden das Anschwingen des Quarzes und reduzieren seine Verluste. Die genaue Formgebung führt außerdem dazu, dass Frequenzsprünge bei Temperaturänderungen vermieden und die Stabilität des Temperaturgangs der Schwingfrequenz erhöht werden. Weil QMEMS auch bei kleinen Chips eine hohe Reproduzierbarkeit und Fertigungsausbeute erreicht, ist diese Technologie zugleich eine gute Voraussetzung für die weitere Miniaturisierung von Quarzen und Oszillatoren.
Mit Hilfe der QMEMS-Technologie ist Epson aktuell in der Lage, Grundton-Quarze mit herkömmlicher Struktur (QMEMS-AT) für Frequenzen von 1 bis 80 MHz und mit invertierter Mesa-Struktur (QMEMS-AT-HFF) für Frequenzen von 80 bis 170 MHz herzustellen. Ob sich am Ende QMEMs oder eine andere MEMS-Technologie durchsetzen werde, sei aber letztlich nebensächlich, wie Aschhoff betont. „Unser wichtigstes Ziel ist es, für die Applikation des Kunden das am besten passende Produkt zu finden, was uns dank unseres technologieübergreifenden Produkt-Portfolios und des tiefen Produkt-Know-hows unserer FAEs bisher immer gelungen ist.“