Neue Herausforderungen für Autosar

»Wir spielen nach den Automotive-Regeln«

15. Mai 2019, 10:55 Uhr |
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Autosar Adaptive Plattform

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Wir wachsen vor allem organisch. Letztes Jahr haben wir allerdings die schwedische Firma Arccore erworben und damit auf einen Schlag eine Mannschaft von rund 70 Autosar-erfahrenen Leuten hinzubekommen. Zudem haben wir ein spezielles Naturwissenschaftler-Programm gestartet. Das zielt auf Hochschulabgänger, die nicht Informatik oder Elektrotechnik studiert haben, sondern etwa Mathematik, Physik, Chemie oder Biologie. Wir bilden entsprechende Abgänger, die sich für das Fachgebiet IT besonders begeistern, bei uns im Haus mit Programmierkursen weiter. Aktuell haben wir rund 20 Teilnehmer. Wir haben in der Vergangenheit mit Naturwissenschaftlern gute Erfahrungen gemacht und wollten das weiter ausbauen.

Autosar Classic und Autosar Adaptive
Die 2003 u.a. von BMW, Bosch, Continental, Daimler und Volkswagen gegründete Entwicklungspartnerschaft Autosar (Automotive Open System Architecture) hat das Ziel, die Erstellung von Steuergeräte-Software durch einen gleichnamigen offenen Industriestandard zu vereinfachen. Autosar in der zuerst entwickelten Classic-Variante besteht im Wesentlichen aus drei Schichten: einer Basissoftware, einer Laufzeitumgebung für den Informationsaustausch sowie einer größtenteils Hardware-unabhängigen Anwendungsschicht. Diese Aufteilung hat den Vorteil, dass sich auf der Anwendungsebene wiederverwendbare Softwarekomponenten definieren lassen, die in ganz unterschiedlichen Fahrzeugen und Modellen zum Einsatz kommen können. Aus den im Entwicklungsprozess erstellten Softwarekomponenten erzeugen dann Code-Generatoren automatisch eine Steuergeräte-spezifische Version von Basissoftware und Laufzeitumgebung. Die Classic-Plattform ist für Echtzeit-Steuergeräte auf Osek-Basis konzipiert, der Informationsaustausch erfolgt hier vornehmlich signalbasiert. Dynamische Änderungen der Softwarekomponenten während der Laufzeit sind nicht möglich.

Um auch nach Fertigstellung des Steuergerätes noch Softwarefunktionen hinzufügen oder ändern zu können, wurde Anfang 2017 die Autosar-Adaptive-Plattform veröffentlicht. Diese setzt auf ein Posix-Betriebssystem sowie eine servicebasierte Kommunikation. Applikationen stellen ihre Funktionalität als Service zur Verfügung oder verwenden ihrerseits angebotene Services. Entsprechende Informationen werden dabei über Ethernet-Verbindungen ausgetauscht. Auf der Service-Ebene lassen sich Funktionen dynamisch hinzufügen oder modifizieren, die Umsetzung auf die jeweilige Hardware-Plattform bzw. Fahrzeugarchitektur übernimmt die Adaptive-Plattform.


  1. »Wir spielen nach den Automotive-Regeln«
  2. Entwicklungswerkzeuge müssen der neuen Struktur angepasst werden
  3. Autosar Adaptive Plattform

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