Diskriminierungsfreie Ladeinfrastruktur

Elektro-Lkw lädt im Durchleitungsmodell

12. September 2025, 12:15 Uhr | Irina Hübner
Ein E-Lkw beim Ladevorgang an einer Hochleistungsladesäule.
© Vector Informatik

Die Roadshow des Forschungsprojekts BANULA machte Halt auf dem Vector-Campus, um zu zeigen, wie diskriminierungsfreies Laden für schwere Nfz funktionieren kann. Dort wurde ein E-Lkw im Durchleitungsmodell geladen – hierbei erfolgen Strombeschaffung und Ladeinfrastrukturbetrieb preislich getrennt.

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Für den Ladevorgang nutzte Vector auf dem Vector-Campus in Stuttgart sein eigenes Lade- und Lastmanagementsystem vCharM, das dynamisches, netzdienliches Laden ermöglicht. In Kombination mit einem externen Abrechnungssystem entsteht so eine Blaupause für Unternehmen, die ihre Ladeinfrastruktur etwa durch die Integration von PV-Strom aus dem eigenen Depot, das öffentliche Laden von E-LKWs Dritter oder das Laden von Dienstfahrzeugen über die privaten Stromverträge der Mitarbeitenden intelligenter nutzen möchten.

Mit eigenem Stromtarif an jedem Ladepunkt

Im Durchleitungsmodell wird die Bereitstellung der Ladeinfrastruktur vom Stromvertrag entkoppelt. Infrastrukturbetreibende stellen ihre Ladepunkte gegen Gebühr zur Verfügung, während Nutzende ihren eigenen Stromtarif an jeden dieser Ladepunkte mitbringen.

Die energiewirtschaftliche Abwicklung erfolgt über ein virtuelles Bilanzierungsgebiet, wodurch die Strommenge ohne zentrale Roaming-Plattformen und ohne doppelte Schnittstellen eindeutig zugeordnet sowie transparent abgerechnet werden kann. Das reduziert Komplexität und schafft neue Spielräume für netzbezogene Optimierung.

Ziel: Diskriminierungsfreie Ladeinfrastruktur in ganz Deutschland

Das zugrunde liegende Forschungsprojekt BANULA (Barrierefreie und Nutzerfreundliche Lademöglichkeiten schaffen) wird vom Fraunhofer IAO koordiniert und verfolgt das Ziel, diskriminierungsfreie Ladeinfrastruktur deutschlandweit zugänglich zu machen. 

Das Land Baden-Württemberg fördert den Aufbau eines öffentlichen Lkw-Ladenetzes im regionalen Straßennetz mit klaren Anforderungen, darunter hoher PV-Anteil und nutzungsverträgliche Abrechnungsmodelle. Die erfolgreiche Umsetzung bei Vector zeigt, wie sich die Bewertungskriterien der neuen Förderrichtlinie BASE BW bereits heute technisch erfüllen lassen.

Vector ist assoziiertes Mitglied im BANULA-Konsortium, das von TransnetBW, SmartLab, OLI Systems, der Schwarz Gruppe, der Universität Stuttgart, der Kanzlei bbh sowie dem Energieversorger badenova getragen wird.


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