Zeitersparnis und neue Möglichkeiten durch Steuergerätetests am Modell

Hardware-Simulation bei der Unimog-Reifendruckregelanlage

23. Juli 2010, 14:48 Uhr | Katja Hahmann und Mario Wirmel
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Fortsetzung des Artikels von Teil 6

Unabhängig von der Verfügbarkeit von Testfahrzeugen

Bild 4. Modular aufgebautes VT-System als Komponenten-HiL-System.
© Vector Informatik GmbH

Damit können etwa auch die Schalter zum Be- und Entlüften simuliert werden. Hingegen werden mit den Last- und Messmodulen VT1004 die Ventile durch die elektronischen Lasten simuliert oder die Werte an den Steuergeräte-Ausgängen gemessen. CANoe stellt zusätzlich die Netzwerksimulation und die Testautomatisierung bereit. Dieser Komponenten-HiL-Prüfstand für den Test eines einzelnen Steuergeräts wird später ebenso für Tests am realen Fahrzeug weiterverwendet (Bild 4).

Ein Schwerpunkt des neuen Testsystems liegt auf dem Nachbilden von Fehlersituationen, verursacht durch falsche Verkabelung oder defekte Sensoren und Aktoren. Sie liefern keine beziehungsweise falsche Werte oder haben von der Spezifikation abweichende Innenwiderstände und Stromaufnahmen. Im Fall der Drucksensoren werden beispielsweise Spannungen außerhalb des Messbereichs erzeugt, elektronische Lasten simulieren die Ventile und es lassen sich Stromaufnahmen abweichend vom Normalwert parametrieren. Die Reaktionen des Steuergeräts auf derart unvorhersehbare Ereignisse sind für die Unimog-Experten zur Weiterentwicklung von höchstem Interesse, ebenso ob das Steuergerät korrekte Fehlerspeichereinträge generiert.

Für die Testanwendung der Reifendruckregelanlage bei Daimler stellt es keinen Unterschied mehr dar, ob ein reales oder ein simuliertes Steuergerät getestet wird. Die Entwickler sind unabhängig von der Verfügbarkeit realer Testfahrzeuge, was den durchgängigen Einsatz des Testsystems vom Design bis zum Funktionstests ermöglicht. Erst dadurch sind die Testergebnisse für das Steuergerät direkt vergleichbar.

Katja Hahmann studierte Elektrotechnik an der TU Chemnitz. Sie ist seit 1997 bei der Vector Informatik GmbH in Stuttgart tätig und dort als Gruppenleiterin für die CANoe-Anwendungsentwicklung in der Produktion Networks and Distributed Systems verantw
Mario Wirmel studierte Nachrichtentechnik an der FH Karlsruhe. Nach einer Tätigkeit in der Produktionsplanung bei Mercedes-Benz Trucks in Wörth ist er seit 2003 Mitarbeiter in der Entwicklung Elektrik/Elektronik im Produktbereich Mercedes-Benz Sonder

  1. Hardware-Simulation bei der Unimog-Reifendruckregelanlage
  2. Modellbasierte Weiterentwicklung der Reifendruckregelanlage
  3. PC-basierte MiL-Tests
  4. Simulink-Modelle in SiL-Tests
  5. Der Weg zum Komponenten-HiL-Prüfstand
  6. VT-System als Komponenten-HiL-Prüfstand
  7. Unabhängig von der Verfügbarkeit von Testfahrzeugen

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