Der modellbasierte Ansatz wird auch in den weiteren Entwicklungsphasen verfolgt. Durch die Integration der Modelle in das Simulations- und Test-Werkzeug CANoe von Vector wird das Modellverhalten im Zusammenhang mit der Buskommunikation getestet. Mit dem CANoe-Blockset für Matlab/Simulink werden die Modellschnittstellen direkt an Bussignale, System- oder Umgebungsvariablen angebunden. Der Simulink Real-Time Workshop erzeugt eine Windows-DLL, die in die CANoe-Simulations-Umgebung geladen wird. Der CANoe Interaction Layer sorgt für das Versenden der Botschaften entsprechend dem in der Datenbasis hinterlegten Sendeverhalten. Zuletzt werden die Testabläufe mit dem CANoe Test Feature Set erstellt und automatisch durchgeführt.
Anschließend erfolgen erste Tests im Fahrzeug. Bisher waren diese Tests erst mit der Verfügbarkeit von Prototyp-Steuergeräten oder Rapid-Prototyping-Plattformen möglich. Durch den Einsatz von CANoe mit dem integrierten Applikationsmodell kann das Bedien- und Anzeigekonzept im Fahrzeug geprüft werden, ohne dass dafür ein spezieller Hardware-Aufbau benötigt wird. CANoe ist für die CAN-Kommunikation zum Fahrzeug zuständig. Ein Sensor-/Aktor-Modul, in diesem Fall das bisherige Steuergerät, stellt die I/O-Funktionen über CAN im Fahrzeug zur Verfügung. Die bereits erstellten Testabläufe lassen sich hierfür weiterverwenden. Die ersten Software-in-the-Loop-Tests (SiL-Tests) werden so bereits in einer Phase durchgeführt, in der noch nicht alle Anforderungen vollständig beschrieben sind.