Synchrone Aufzeichnung

Luftbrücke für Busdaten

23. August 2010, 10:22 Uhr | Von Jürgen Luther und Hans-Werner Schaal
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Fortsetzung des Artikels von Teil 6

Vom intelligenten Fahrzeug zum Car-to-x-Teilnehmer

Die Weiterentwicklung heutiger Assistenzsysteme in Richtung Car-to-x-Technologien hat längst begonnen. Geht man davon aus, dass die Verkehrsdichte weiter zunimmt, ist eine intelligente Fahrzeugkommunikation  unverzichtbar, um den Verkehrsfluss zu regeln, Straßen besser auszulasten und die Verkehrs­sicherheit zu erhöhen. Um künftig europaweit eine Kommunikation zwischen Fahrzeugen über WLAN zu ermög­lichen, arbeitet beispielsweise das „Car 2 Car Communication Consortium“ bereits an einer Standardisierung.

Bei Automobilherstellern und -zulieferern werden sich Fahrzeugtests zunehmend auf mehr als ein Fahrzeug ausweiten. Die Vielzahl künftiger Car-to-x-Anwendungen und -Testszenarien ist unüberschaubar groß. Vorausfahrende Fahrzeuge senden Warnungen über Gefahrensituationen an nachfolgende Fahrzeuge. Beim Kreuzungsassistenten signalisiert ein eventuell verdecktes Fahrzeug seine Position, die Fahrtrichtung und die Geschwindigkeit wie in Bild 1 (C) dargestellt. Gegebenenfalls wird dies durch Infrastruktureinrichtungen (Road Site Units) unterstützt.

Das bisher verwendete Test-Equipment für die Datenerfassung in einem einzigen Fahrzeug stößt angesichts solcher Entwicklungsherausforderungen endgültig an seine Grenzen. Gleichzeitig bekommen die hier angesprochenen Themen für einen großen Entwicklerkreis zentrale Bedeutung. Typische Timing-Fragen sind künftig für mehrere Fahrzeuge zu beantworten, beispielsweise beim Blind-Spot-Monitoring, wann auf dem Busssystem des ausscherenden Fahrzeugs die Information angekommen ist, dass es nicht ausscheren darf.

Entwickler müssen sich an den Gedanken gewöhnen, Daten über mehrere Fahrzeugdomänen hinweg auf einer einheitlichen Zeitbasis aufzuzeichnen und zu verarbeiten. Dies erfordert, dass man vielfach neue Wege einschlägt und insbesondere die Luftschnittstelle fest mit einkalkuliert. Die Rolle von Ethernet, WLAN und IP wird auch in der Automobilindustrie an Bedeutung zunehmen. Um auch den zukünftigen Car-to-x-Anforderungen gerecht zu werden, entwickelt Vector CANoe in Zusammenarbeit mit den Anwendern kontinuierlich weiter. Der nächste Schritt ist die Unterstützung des für die Etablierung von WLAN im Fahrzeug wichtigen Standards IEEE 802.11p.

Dipl.-Ing. Jürgen Luther studierte Physikalische Technik an der FH Lübeck. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Forschung & Vorentwicklung bei der Daimler AG.
© Daimler
Dipl.-Ing. Hans-Werner Schaal studierte Nachrichtentechnik an der Universität Stuttgart und Electrical & Computer Engineering an der Oregon State University (USA). Er ist Business Development Manager bei der Vector Informatik GmbH.
© Vector

  1. Luftbrücke für Busdaten
  2. Synchrone Messung über Luftschnittstelle
  3. Fahrroboter für reproduzierbare Manöver
  4. CAN over IP over WLAN
  5. IEEE 1588 schaltet Uhren gleich
  6. Erweiterte WLAN-Reichweite
  7. Vom intelligenten Fahrzeug zum Car-to-x-Teilnehmer

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