Die Validierung der Assistenzsysteme bedingt einen hohen technischen Aufwand. Sekundenbruchteile entscheiden bei den Aktionen und Reaktionen der Fahrzeuge über Erfolg oder Misserfolg, Fahrmanöver müssen absolut reproduzierbar sein. Nicht nur aus Sicherheitsgründen setzt Daimler daher statt menschlicher Testfahrer Fahrroboter ein (Bild 2). Sie übernehmen alle notwendigen Fahrfunktionen wie Gas, Bremse oder Lenkung und bewältigen auch enge Vorbeifahrten und Beinahe-Crashs präzise und emotionslos.
Die eingesetzten Fahrroboter erlauben es, Trajektorien nach differentiellem GPS-Signal mit einer maximalen lateralen Abweichung von weniger als fünf Zentimetern und einer zeitlichen Abweichung im 100-Millisekunden-Be-reich abzufahren. Damit ist es möglich bei den ACC-Tests zwei Fahrzeuge mit unterschiedlichen – teilweise erheblichen – Annäherungsgeschwindigkeiten auf vorgegebenen Pfaden mit einem extrem geringen seitlichen Abstand von nur zehn Zentimetern aneinander vorbeifahren zu lassen. Auch Ein- und Ausschermanöver mit verschiedenen Geschwindigkeiten und Abständen werden so getestet. Bisher fehlte den Daimler-Entwicklern aber der Zeitbezug zwischen den verschiedenen CAN-Bussen von System- und Partnerfahrzeug. Eine gemeinsame Darstellung im Trace-Fenster war nicht möglich. Eine Zeitabweichung von nur fünf Millisekunden der beiden Fahrzeugdatensätze bedeutet bei einer Geschwindigkeit von 20 m/s einen räumlichen Versatz von zehn Zentimetern, also der geforderten Genauigkeit der Fahrmanöver.