Auf Grundlage des in der Automobilindustrie weit verbreiteten Entwicklungs- und Testwerkzeugs CANoe und der dafür erhältlichen Option .IP hat Daimler gemeinsam mit der Vector Informatik GmbH eine Lösung zur drahtlosen und synchronen Busdatenerfassung mehrerer Fahrzeuge erarbeitet. Damit sind die Daimler-Mitarbeiter in der Lage, die CAN-Botschaften beider Fahrzeuge auf einer gemeinsamen Zeitbasis zu erfassen, zu speichern und zu visualisieren (Bild 3). CANoe.IP ist eine um ethernet-spezifische Funktionen erweiterte CANoe-Standardversion. Bereits letztere erlaubt eine effiziente Untersuchung mehrerer Fahrzeugbusse über Gateway-Grenzen hinweg. Hochgenau erfasste Informationen lassen sich während Messfahrten oder stationärer Tests sowohl in Echtzeit anzeigen als auch später offline analysieren.
Die IP-Programmvariante hingegen kommt bei der Entwicklung, der Simulation und dem Test von Embedded-Systemen im IP-Bereich zum Einsatz. Anders als bei der Bürokommunika-tion geht es bei Embedded-Systemen um verteilte Regelkreise, die sich statt z.B. CAN oder LIN nun eines IP-Bussystems bedienen. Unter solchen Randbedingungen kann man mit CANoe unter anderem nun auch IP-Knoten und -Gateways testen und simulieren sowie die Daten in Bildschirmfenstern grafisch anzeigen und analysieren.
Auch im Automotive-Bereich hat IP seit einiger Zeit Einzug gehalten. So lassen sich mittlerweile sogar mehrere Steuergeräte unterschied-licher Bussysteme via IP über ein Steuergerät flashen. IP begegnet Entwicklern schließlich auch in WLAN-Form, denn CAN-Botschaften lassen sich, verpackt in Ethernet-Pakete, über WLAN/Ethernet verschicken. Remote CAN ist überall dort interessant, wo man es mit schwer zugänglichen oder mobilen CAN-Bussystemen zu tun hat, beispielsweise zum Fernsteuern oder Fernüberwachen von Motorprüfständen, HiL-Tests oder der drahtlosen CAN-Datenerfassung.