Hochleistungsladen für Lkw

Schweren Straßengüterverkehr klimafreundlich machen

30. September 2021, 14:24 Uhr | Kathrin Veigel
Das Projekt »Hochleistungsladen im Lkw-Fernverkehr« (HoLa) ist eines von drei Innovationsclustern für klimafreundliche Lkw-Antriebstechnologien.
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In dem vom Fraunhofer-Institut ISI geleiteten Projekt »HoLa« sollen klimafreundliche Lkw-Antriebstechnologien näher erforscht werden. Hierfür werden an vier Standorten in Deutschland je zwei Hochleistungsladepunkte mit dem Megawatt Charging System aufgebaut und im realen Logistikbetrieb erprobt.

Um den Einsatz batterieelektrischer Antriebe und speziell das Megawattladen bei schweren Nutzfahrzeugen voranzutreiben, sind Hochleistungsladeparks unerlässlich. Hier sind momentan allerdings noch viele Fragen offen, insbesondere fehlen Erfahrungen beim Aufbau und Betrieb entsprechender Ladeparks.

Genau hier setzt das neue Projekt »Hochleistungsladen im Lkw-Fernverkehr« (HoLa) an. NOW unterstützt das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) bei der Umsetzung des Gesamtkonzeptes klimafreundliche Nutzfahrzeuge, für das das HoLa-Projekt wesentliche Erkenntnisse liefern soll. Die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur, die im Auftrag des BMVI die Aktivitäten zum Ausbau der Ladeinfrastruktur in Deutschland steuert, wird hier eng eingebunden sein und ihr Know-how einbringen.

Aufbau von Lkw-Hochleistungsladeparks entlang der A2

Im Projekt werden unter der Schirmherrschaft des VDA und der Konsortialführung des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) insgesamt acht Hochleistungs-Ladepunkte an vier Standorten aufgebaut und betrieben. Zunächst werden in einer ersten Phase CCS-Ladepunkte (Combined Charging System) sowie im Anschluss Hochleistungsladepunkte mit MCS-Technologie (Megawatt Charging System) geplant und errichtet. Die Standorte liegen entlang der Autobahn A2 und sind zwischen dem Ruhrgebiet und Berlin angesiedelt – neben Autobahn-Raststätten zählen auch Logistikzentren dazu, um unterschiedliche Anwendungsfälle berücksichtigen zu können.

Trotz technologischer Fortschritte und internationaler Vereinbarungen sind die verkehrsbedingten CO2-Emissionen zuletzt angestiegen. Deshalb ist gerade im Verkehrssektor der Umstieg zu klimaneutralen Antrieben entscheidend – damit sich batterieelektrische Antriebe auch im Schwerlastverkehr durchsetzen können, braucht es einen massiven Infrastrukturausbau, speziell was das Megawattladen anbelangt. »Im Projekt HoLa steuern wir das nötige Wissen hierfür durch den prototypischen Aufbau und Betrieb von Hochleistungsladeparks für Lkw bei. Damit wollen wir helfen, entsprechende Standorte für E-Lkw frühzeitig in Logistikprozesse zu integrieren und Nutzungserfahrungen beim neuartigen Schnellladen von E-Lkw zu sammeln«, so Dr. Patrick Plötz, der das Projekt am Fraunhofer ISI leitet.

Dem Projekt steht ein branchenübergreifendes Netz an Partnern zur Verfügung, das neben mehreren Forschungseinrichtungen auch Energieunternehmen, Netzbetreiber, Lkw-Hersteller oder Raststätten-Betreiber zu seinen Mitgliedern zählt. Außerdem ist für das Projekt eine enge Abstimmung mit der Nationalen Leistelle Ladeinfrastruktur geplant, und die Erkenntnisse sollen direkt in den von der Leitstelle koordinierten Ladeinfrastrukturaufbau für Nutzfahrzeuge einfließen.

Das Projekt mit einem Gesamtbudget von 27 Millionen Euro und einem Fördervolumen von 12 Millionen Euro läuft von September 2021 bis Ende 2024.


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NOW GmbH, Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), Fraunhofer ISI (Institut für System- und Innovationsforschung)