Bis 2029 werden nur noch 5 % der Automobilhersteller ein starkes Wachstum ihrer KI-Investitionen aufrechterhalten – ein drastischer Rückgang gegenüber den derzeitigen 95 %. Zu diesem Ergebnis kommt das Marktforschungsunternehmen Gartner.
»Der Automobilsektor durchläuft derzeit eine Phase der KI-Euphorie. Viele Unternehmen wollen einen besonderen Mehrwert schaffen, noch bevor sie eine solide KI-Basis aufgebaut haben«, sagt Pedro Pacheco, VP Analyst bei Gartner. »Diese Euphorie wird zwangsläufig in Ernüchterung umschlagen, weil diese Unternehmen ihre hochgesteckten KI-Ziele nicht erreichen können.«
Die Technologieanalysten von Gartner gehen davon aus, dass nur eine Handvoll Automobilhersteller auch in den kommenden fünf Jahren noch ambitionierte KI-Initiativen verfolgen werden. Unternehmen mit einer starken Softwarebasis, technologisch versierter Führung und einer konsequent langfristigen Ausrichtung auf KI werden sich ihrer Einschätzung nach deutlich von der Konkurrenz abheben können und eine wachsende Wettbewerbslücke im Bereich künstliche Intelligenz schaffen.
»Software und Daten sind die Grundpfeiler von KI«, so Pacheco. »Unternehmen mit einem hohen Reifegrad in diesen Bereichen haben einen natürlichen Vorsprung. Darüber hinaus neigen Automobilunternehmen, die von Führungskräften mit fundiertem technischem Know-how geleitet werden, eher dazu, KI zu ihrer obersten Priorität zu machen, anstatt an den traditionellen Prioritäten eines Automobilunternehmens festzuhalten.«
Die Automobilindustrie strebt nach einer radikalen Steigerung der betrieblichen Effizienz. Da Automobilhersteller zunehmend fortschrittliche Robotik in ihre Fertigungsstraßen integrieren, prognostiziert Gartner, dass bis 2030 mindestens ein Automobilhersteller eine vollautomatisierte Fahrzeugmontage erreichen wird. Dies würde einen historischen Wendepunkt in der Automobilbranche markieren.
»Der Wettlauf um die vollständige Automatisierung beschleunigt sich. Fast die Hälfte der weltweit führenden Automobilhersteller (12 von 25) testet bereits fortschrittliche Robotik in ihren Fabriken«, kommentiert Marco Sandrone, VP Analyst bei Gartner. »Die automatisierte Fahrzeugmontage hilft Automobilherstellern, Arbeitskosten zu senken, die Qualität zu verbessern und die Produktionszykluszeiten zu verkürzen. Für die Verbraucher bedeutet dies bessere Fahrzeuge zu potenziell niedrigeren Preisen.«
Zwar könnte dadurch der direkte Bedarf an menschlicher Arbeitskraft in der Fahrzeugmontage sinken, doch könnten neue Aufgaben in den Bereichen KI-Überwachung, Roboterwartung und Softwareentwicklung die Verluste ausgleichen, wenn Umschulungsprogramme priorisiert werden.