Audi mit Modellpflege und Tesla-Gegner
Die Ingolstädter haben auf dem Frankfurter Messegelände gleich einen eigenen Pavillon gebaut, den sie "Planet Audi" nennen. In einer sehenswerten Lichtshow wurde hier zunächst die neue Generation des Bestseller A4 vorgestellt. Diese zeichnet sich vor allem durch Leichtbau und eine neue Lichtsignatur an der Front aus. Bis zu 120 Kilo hat der neue Mittelklasse-Wagen abgespeckt, und er hat dazugelernt: Er kommuniziert nun über Audis virtuelles Cockpit mit dem Fahrer und verfügt über einen Stau-Assistenten. Das Design hat sich nicht grundlegend verändert, es ist aber noch etwas aerodynamischer geworden (cW-Wert 0,23). Neu ist auch der 2.0-Liter-Turbobenziner.
Mit Spannung erwartet wurde das Zukunftsprojekt, der Audi etron quattro Concept. Er gibt einen Ausblick auf den rein elektrischen Audi Q6, der wahrscheinlich Anfang 2018 kommen wird. Auch hier setzt man auf Windschlüpfrigkeit, was zu einer Höhe von nur 1,54 Metern und einem cW-Wert von 0,25 führt. Gleich drei Triebwerke befeuern die Studie - ein Elektromotor an der Vorder-, zwei an der Hinterachse. Die Systemleistung liegt bei 435 PS. Statt Außenspiegeln gibt es nur Kameras, die den Fahrer über den rückwärtigen verkehr informieren. Die Leuchten verbinden unterschiedlichste Technik - vorn Matrix-Laser-Licht, hinten durchgehende OLED-Scheinwerfer. Im Innenraum wurden ebenfalls geschwungene OLED-Screens verbaut, welche die klassischen Instrumente ersetzen. Im Dach des etron quattro Concept befinden sich Solarzellen, die den Akku bei Sonnenschein laden. Die Lithium-Ionen-Zellen mit 95 kWh sollen in 50 Minuten laden lassen - und das auch kontaktlos per Induktion. Audi prognostiziert eine Reichweite von 500 Kilometern. Um sie zu erreichen, wird die Höchstgeschwindigkeit auf 210 km/h gedrosselt.
Auch der Sportwagen R8 erhielt ein Update. Er ist noch etwas steifer (+40%) und leichter (-13%) geworden und leistet in der Top-Version R8 plus künftig bis zu 610 PS. Dieser schnellste Serien-Audi sprintet in 3,2 Sekunden auf 100 km/h und hat eine vollvariable Verteilung der Leistung auf Vorder- und Hinterachse. Den V8 hat man abgeschafft, alle R8 setzen nun auf das V10-Triebwerk. Immerhin sorgt die Zylinderabschaltung dafür, dass man im Stadtverkehr auf 5 Töpfe herunterfahren kann.
VW Tiguan und Bulli
Bei Volkswagen hat man das Erfolgsmodell Tiguan neu aufgelegt - und ist hier durchaus mutig vorgegangen. Der neue Einstiegs-SUV sitzt bulliger auf der Straße und hat mehr Ecken und Kanten. Ebenfalls neu bei VW ist der Bus T6, der noch variabler im Innenraum ist und optisch nachgeschärft wurde. Darüber hinaus stand bei VW die Elektromobilität im Fokus, neben dem E-Golf waren die hybriden GTE-Modelle zu sehen. Seit Neuestem ist auch der Passat als Plug-In-Hybrid mit dem Kürzel GTE zu haben.
Porsche Mission e: Noch ein Tesla-Gegner
Keine Studie, sondern ein Konzeptfahrzeug, darauf besteht Porsche bei der Präsentation des Mission e. Denn auf Basis dieses Konzepts soll es künftige Serienmodelle geben. Es handelt sich um einen rein elektrisch angetriebenen Viertürer, der rund 500 Kilometer weit kommen soll. Die beiden Elektromotoren haben zusammen 590 PS und beschleunigen den Wagen in 3,5 Sekunden auf 100 km/h. Noch beeindruckender ist der Ladevorgang: 80 Prozent Akkuladung nach nur einer Viertelstunde dank neuartiger 800-Volt-Ladetechnik. Das wäre ein echter Fortschritt, Details gibt es aber noch keine. Auf den Markt kommt der E-Porsche frühestens 2018, möglicherweise unter dem Namen "Pajun".