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Mehr Technik, weniger Tote

11. Juli 2014, 14:35 Uhr | Martin Sporn
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Das Ranking der wichtigsten Sicherheitssysteme

Diagramm mit Bewertung elektronischer Fahrerassistenzsysteme
Auf welche Sicherheitsmerkmale würden Sie beim Kauf eines Fahrzeugs nicht verzichten? Die Antworten sprechen eine klare Sprache: Den etablierten Helfern ABS und ESP vertrauen die meisten.
© DEKRA, AXA Winterthur

Der Sicherheitsgurt und die Helmpflicht für Motorradfahrer gelten auch heute noch als wichtigste Lebensretter im Straßenverkehr. Doch die elektronischen Fahrerassistenzsysteme haben ebenfalls einen entscheidenden Anteil. Am weitaus wichtigsten ist den Käufern dabei das Antiblockiersystem ABS, wie aus der aktuellen Umfrage zur Verkehrssicherheit der beiden Unternehmen hervorgeht. 97 Prozent der Befragten würden bei einem Autokauf nicht darauf verzichten. Das elektronische Stabilitätsprogramm ESP, das in Europas Neufahrzeugen serienmäßig zum Einsatz kommen muss, folgt auf Platz 2. Aufpreispflichtige Assistenten für den toten Winkel und das Einparken werden als etwas wichtiger erachtet als die Lichtfunktionen (Kurvenlicht, Aufblendassistent). Interessanterweise würde die Mehrheit der Teilnehmer auch eher auf einen Bremsassistenten oder ein Abstandssystem verzichten als auf die Freisprechanlage oder das Navi. Einen Müdigkeitswarner und Notbremsassistenten halten nur rund ein Drittel der Befragten für unverzichtbar.

Zwang zu mehr Sicherheit?

Das Ergebnis der Studie legt die Vermutung nahe, dass die Autofahrer eher bereit sind, für Technik zu zahlen, von deren Anwendung sie unmittelbar profitieren. Nicht umsonst steht der Notbremsassistent, der vor allem den am Unfall beteiligten Fußgängern nutzt, am Ende der Beliebtheitsskala. Sollte der Staat also gesetzliche Bestimmungen vornehmen, um vorhandene Technik zur serienreife zu bringen?

Die DEKRA legt der Politik entsprechende Überlegungen nahe. Es sei sinnvoll, eine Liste obligatorischer Fahrerassistenzsysteme zu prüfen, heißt es auf dem neuen "Wunschzettel der Unfallforscher". Auch finanzielle Anreize für Autos mit hoher Sicherheit kämen infrage - sei es in Form von geringeren Steuern für die Käufer oder durch Förderung der Hersteller und Zulieferer solcher Systeme. Letztendlich wird aber wohl der Kunde entscheiden, wieviel er bereit ist, für Sicherheitstechnik zu bezahlen.

 

 

 


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