Thomas Pilz, Geschäftsführender Gesellschafter der Pilz GmbH & Co. KG: »Die Entwicklungen bei Roboterapplikationen sind momentan geprägt von dem Wunsch, dass Mensch und Maschine möglichst eng miteinander agieren. Wesentliches Unterscheidungsmerkmal zwischen ‚klassischen‘, umhausten Roboterapplikationen und der Mensch-Roboter-Kollaboration ist, dass Kollisionen zwischen Maschine und Mensch ein reales Szenario sein können. Sie dürfen jedoch nicht zu Verletzungen führen.
Den einen sicheren Roboter oder die eine sichere Sensorik, die alle möglichen Anwendungsfälle mit Blick auf den Aspekt Sicherheit abdeckt, wird es wohl auch künftig nicht geben. Die Anforderungen an die Sicherheitstechnik hängen immer von der Applikation ab. Um das Schutzziel zu erreichen, werden oft Kombinationen nötig sein, die dann beispielsweise aus unserem sicheren 3D-Kamerasystem ‚SafetyEYE‘ und taktiler Sensorik bestehen.
Voraussetzung dafür sind aber nicht nur taktile Roboter und intelligente, dynamische Sensoren, sondern auch die normativen Grundlagen. Die jetzt veröffentlichte Norm ISO/TS 15066 ‚Robots and Robotic Devices – Collaborative Industrial Robots‘ ist bahnbrechend und wegweisend für die Mensch-Maschine-Kollaboration in der Industrie.
Die Mensch-Roboter-Kollaboration in der Industrie wird definitiv zunehmen; ihr Wachstum wird aber stark von den Innovationen in Sensorik und Robotik abhängen. Eine Kombination aus intelligenten Sensoren, die miteinander verknüpft sind, und Steuerungen, die die notwendigen dynamischen Arbeitsprozesse überhaupt erst möglich machen, ist hier ein erster erfolgversprechender Schritt.
In der Praxis erfordert jede Applikation dann eine eigene sicherheitstechnische Betrachtung. Gemeinsam können Automatisierer, Roboterhersteller, Integratoren und Prüfstellen die Vision vom ‚Kollegen Roboter‘ Schritt für Schritt und Applikation für Applikation Realität werden lassen.«