Dr. Robert Bauer, Vorstandsvorsitzender der Sick AG: »Industrielle Sicherheitstechnik gehört schon immer zur Automatisierungstechnik. Wenn Sicherheitstechnik nachhaltig die Produktionsabläufe unterstützt oder sogar optimiert, kann man von einem technischen Ideal sprechen – unabhängig davon, ob es sich um individuelle Lösungen oder integrierte Sicherheitskonzepte mit hohem Diagnosekomfort handelt. Eine wichtige Herausforderung innerhalb von Industrie 4.0 ist die Flexibilisierung von Fertigungsabläufen. Viele produzierende Unternehmen suchen in Industrie 4.0 nach Wegen, wie sie Fertigungsabläufe mit einem hohen Automatisierungsgrad, aber gleichzeitig flexibel gestalten können. In modernen Produktionsanlagen gibt es schon heute Elemente, die Industrie-4.0-fähig sind und ihr volles Potenzial noch entfalten können. Die Fabrik der Zukunft wird die Trennung von Mensch und Maschine wieder mehr und mehr auflösen. Es wird Teams geben, in denen beispielsweise Roboter und Menschen zusammenarbeiten. Das erfordert eine andere Art der Sicherheit, weil hochflexibel auf verschiedene Situationen reagiert werden muss. Schon heute lassen Sicherheitssensoren eine enge Anpassung an den aktuellen Maschinenprozess zu. Derzeit in Entwicklung befindliche neue Techniken erlauben zukünftig eine noch dichtere Abstimmung aufeinander. Intelligente Algorithmen ermöglichen die Abkehr von digital schaltender Sicherheitstechnik hin zu einer kontinuierlichen Maschinenreaktion in Abhängigkeit zur aktuellen Position des Werkers oder zur Anlage. So führt eine Annäherung des Werkers nicht mehr zu einer pauschalen Abschaltung der Maschine, sondern vielmehr zu einer angemessenen Verringerung der Arbeitsgeschwindigkeit oder Anpassung von Bewegungsrichtungen, so dass die Sicherheit der Person jederzeit gewährleistet ist und die Produktion trotzdem nicht unterbrochen werden muss.«