Einzelne Staaten mit Fokusthemen, die sie nach kurzfristigen wirtschaftlichen Gesichtspunkten aussuchen? Das hätte fatale Auswirkungen für den weltweiten Innovationsprozess.
Denn dann würden in diesen Staaten auch deren Technologie- und Förderpolitik eingeschränkt. Das hätte negative Folgen für Wissenschaft und Forschung: Diese Bereiche sind längst global verknüpft und profitieren von der Verschiedenheit der Forschungsschwerpunkte weltweit. Lenkende Eingriffe werden zu Verzerrungen führen. Denn dann würden wegen kurzfristiger wirtschaftlicher Erfolge gesellschaftsdienliche und nachhaltige Innovationen geopfert.
»Wir müssten erneuerbaren, nachhaltigen Energiesysteme und Industrie 4.0 Ade sagen, ebenso von vernetzten, partizipativen Mobilitätssystemen«, sagt Ansgar Hinz, CEO des VDE. »Auch von tragfähigen Geschäftsmodellen, die globale Ecosysteme voraussetzen und einen fairen Handel bedingen, müssten wir uns verabschieden.«
Neben der WTO eine WIO schaffen!
Der VDE setzt sich rund um den Globus für Sicherheit, Schutz und Qualität technologischer Produkte ein. Deshalb fordert er, neben der World Trade Organization (WTO) die Gründung einer World Innovation Organization (WIO), die Zukunftstechnologien neutral und menschendienlich fördert – ohne fehllenkende Eingriffe von außen.
»Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass eine Orientierung an Leitsätzen wie denen des VDE-Gründers Werner von Siemens heute wichtiger denn je ist. An erster Stelle stehen die Sicherheit und der Schutz von Mensch und Gesellschaft ohne jegliche Theatralik«, so der VDE-Chef, der zudem bedauert, seine Botschaft nicht twitterfähig auf 280 Zeichen begrenzt zu haben.