FhG und VDE

Batterien schneller vom Lab zur Fab bringen

22. März 2018, 10:42 Uhr | Heinz Arnold
Ansgar Hinz, CEO des VDE: »Aufgrund des heute deutlich stärker systembasierten Ansatzes im Bereich der erneuerbaren Energien und Energiespeicher werden Batterieprüfungen, Leistungselektronik und Software-Systeme in Kombination mit der IT- Sicherheit immer wichtiger.«
© VDE/Uwe Noelke

Mehr als 30 Mio. Euro fließen in das Kompetenzzentrum, das Batterieprüfungen, Leistungselektronik und Software-Systeme grenzübergreifend enger verzahnt.

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Das Portfolio umfasst die angewandte, marktnahe Forschung und Entwicklung (FuE) von Batteriezellen und -systemen, die Entwicklung neuer Prüfstandards, die Durchführung von Sicherheits- und Performance-Tests sowie Zertifizierungen von Komponenten und kompletten Batteriesystemen wie auch Energiespeicherwerken im Feld, insbesondere im Bereich der »Bankability« und »Insurability« von Speicherprojekten. Der Fokus liegt dabei auf stationären Speichersystemen, auf Elektromobilität sowie auf portablen Anwendungen.

»Die Kosten für die Komponente Batterie, aber auch für das gesamte Energiespeichersystem sind erheblich gesunken. Daran müssen wir weiter intensiv arbeiten und dabei auch mit neuen Standards und Prüfverfahren für größtmögliche Sicherheit und Vertrauen in diesem global schnell wachsenden Markt sorgen«, so Prof. Hans-Martin Henning, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE.

Zerstörungs- und Crash-Tests

Das Fraunhofer ISE verfügt über langjährige Erfahrungen im Bereich der Forschung, Entwicklung und Prüfung an Batteriespeichern, die von Zellen über Module bis hin zu Systemen und deren Einbindung in Gesamtanlagen reichen. Insbesondere in der Elektromobilität sind Sicherheitsprüfungen, die auch Zerstörungs- und Crashtests von kompletten Fahrzeugbatterien umfassen, von Bedeutung – ein Gebiet, auf dem das Fraunhofer EMI über langjährige Kompetenzen und unterschiedliche Prüfanlagen verfügt. Mit ihrem Know-how in den Bereichen Standardisierung und Zertifizierung bieten die VDE-Experten über etablierte Sicherheitsstandards hinaus die Zertifizierung von Leistung, Lebensdauer, Zuverlässigkeit und Datensicherheit für Batterie- und Speichersysteme an.

Dies ist speziell für die Automobilindustrie bei ihrem Ausbau der Elektromobilität von großer Bedeutung. Schneller vom Lab zur Fab: durch die entwicklungsbegleitenden Tests und Zertifizierungen des Zentrums können die Unternehmen ihre Produktentwicklungszyklen verkürzen und damit ihre Wettbewerbsfähigkeit auf einem dynamischen globalen Markt sichern.

»Aufgrund des heute deutlich stärker systembasierten Ansatzes im Bereich der erneuerbaren Energien und Energiespeicher wird eine enge Verzahnung von Batterieprüfungen, Leistungselektronik und Software-Systemen immer wichtiger. Dazu kommen neue Herausforderungen bei der IT- Sicherheit der Systeme. Der VDE hat diesen Ansatz mit dem Fraunhofer ISE bereits in anderen Bereichen der erneuerbaren Energien erfolgreich umgesetzt, und wir werden gemeinsam mit dieser globalen Initiative diesen Ansatz auch bei Energiespeichern weiter führen«, sagt Ansgar Hinz, CEO des VDE.

Ab Anfang 2019 geht´s los

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, das Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut, EMI und der Technologieverband VDE gründen das neue Kompetenzzentrum für Batterien und Energiespeichersysteme in Freiburg. Es ergänzt die zahlreichen Aktivitäten der Landesregierung Baden-Württemberg in den Bereichen Batterietechnologie und Elektromobilität. Insbesondere unterstützt es die Industrie bei der Qualitätssicherung und beim Aufbau von neuen Produktionskapazitäten. Mehr als 30 Mio. Euro sollen in den nächsten drei Jahren in das Kompetenzzentrum investiert werden. Der Start des Betriebs ist für das erste Quartal 2019 geplant.

 

 


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