Historische Fundstätten unter Schutz

Archäologische Schätze per Video überwachen

7. Januar 2025, 9:00 Uhr | Till Seemann / ak
Mobile Videoüberwachungssysteme von BauWatch sichern die neu entdeckte frühkeltische Grabkammer bei Riedlingen.
© Regierungspräsidium Stuttgart | Landesamt für Denkmalpflege

Energieautarke, mobile Videoüberwachungssysteme bieten sich zum Schutz archäologischer Stätten an, die sich weitab vom Stromnetz und von sonstiger Infrastruktur befinden. BauWatch hat jetzt solche Systeme an einer erst vor kurzem entdeckten frühkeltischen Grabkammer bei Riedlingen installiert.

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Archäologische Fundstätten und historische Artefakte haben einen unschätzbaren kulturellen und wissenschaftlichen Wert. Ihre Erhaltung zählt zu den Kernaufgaben der modernen Archäologie, weil sie Einblicke in vergangene Zivilisationen, handwerkliche Fertigkeiten und kulturelle Praktiken ermöglichen. Doch der Schutz dieser Schätze ist herausfordernd: Die meisten Fundstätten befinden sich in entlegenen Regionen, oft fernab von Infrastruktur und Stromnetz, und sind daher besonders anfällig für Umwelteinflüsse wie Erosion und Naturgewalten, aber auch für menschliche Gefahren wie Vandalismus und Diebstahl. Der Schutz solcher Stätten erfordert daher flexible, autarke und zugleich zuverlässige Sicherheitslösungen, die den einzigartigen Bedingungen archäologischer Fundplätze gerecht werden.

Vorteile der Videoüberwachung beim Schutz von Ausgrabungsstätten und Artefakten

Moderne Videoüberwachung spielt eine zentrale Rolle beim Schutz sensibler archäologischer Fundstätten. Mit maßgeschneiderten Lösungen lassen sich historische Stätten wirksam vor äußeren Einflüssen und unbefugtem Zutritt schützen. Die Systeme bieten dabei spezifische Vorteile, die speziell auf die besonderen Anforderungen abgelegener und schwer zugänglicher Fundplätze abgestimmt sind:

• Autarke Überwachungssysteme: In abgelegenen Regionen ohne Zugang zu Infrastruktur sorgen solarbetriebene Videoüberwachungseinheiten für eine durchgehende, unabhängige Überwachung, die allen Wetterbedingungen standhält und keine dauerhafte Installation benötigt.

• Überwachung rund um die Uhr: Außerhalb der Arbeitszeiten von Archäologen und Restauratoren gewährleisten die Überwachungssysteme einen kontinuierlichen Schutz vor unbefugtem Zutritt und sichern das Gelände zuverlässig, um das Risiko von Störungen oder Schäden zu minimieren.

• Kosteneffizienz und Versicherungsanreize: Autarke Videoüberwachung bietet eine kostengünstige Alternative zur klassischen Bewachung durch Personal und erfüllt oft die Anforderungen von Versicherungen, was zu günstigeren Prämien führen kann.

Diese Vorteile machen die Videoüberwachung zur optimalen Sicherheitslösung für archäologische Stätten mit besonderem Schutzbedarf, die oft an abgelegenen Orten liegen und über keine externe Infrastruktur verfügen.

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Fallbeispiel: Die Sicherung einer frühkeltischen Grabkammer bei Riedlingen

Eine archäologische Sensation: die neu entdeckte frühkeltische Grabkammer bei Riedlingen.
Eine archäologische Sensation: die neu entdeckte frühkeltische Grabkammer bei Riedlingen.
© Landesamt für Denkmalpflege / Andreas Dubslaff

In der Donauebene bei Riedlingen wurde im Sommer 2024 eine archäologische Sensation freigelegt: eine rund 2600 Jahre alte erhaltene Grabkammer aus massiven Eichenhölzern, die dendrochronologischen Untersuchungen zufolge um 585 v. Chr. errichtet wurde – und vollständig erhalten ist. Dieser Fund ist einzigartig und von großer wissenschaftlicher Bedeutung, weil Holz normalerweise nur wenige Jahre bis Jahrzehnte im Boden überdauert. Die Grabkammer, etwa 3,40 Meter breit und 4,05 Meter lang, liegt im Zentrum eines monumentalen Fürstengrabhügels. Der Grabhügel mit einem Durchmesser von 65 Metern und einer ursprünglichen Höhe von über sechs Metern zählt zu den bedeutendsten frühkeltischen Anlagen in Südwestdeutschland und bietet durch die außergewöhnlich gute Erhaltung der Grabkammer wertvolle Einblicke in die Kultur, das handwerkliche Geschick und die Bestattungsrituale der Kelten.

Um diesen einzigartigen Fund zu schützen, wurde eine maßgeschneiderte, autarke Sicherheitslösung von BauWatch implementiert. Seit dem Sommer sichern zwei mobile Videoüberwachungssysteme des Unternehmens das Gelände – sowohl von außen als auch innerhalb der Fundstätte. Die speziell für abgelegene Standorte konzipierten, energieautarken Sicherheitslösungen bieten eine Rund-um-die-Uhr-Überwachung durch solarbetriebene, wetterfeste Einheiten, auch wenn das Gelände unbesetzt ist. Für den Außenbereich kommt ein Videoüberwachungssystem mit autarker Stromversorgung, BauWatch Solar, zum Einsatz, das unabhängig von Wetterbedingungen und Stromquellen für Sicherheit sorgt. Dank der Kombination aus Solarpaneelen und einer Methanol-Brennstoffzelle bleibt das System selbst bei schlechtem Wetter zuverlässig.

Der Innenbereich wird durch eine Lösung mit Bewegungsmeldern und integrierter Kamera, BauWatch Flex, gesichert, die sich unauffällig in die Umgebung einfügt. Die drahtlosen Komponenten sind flexibel positionierbar und passen sich den Gegebenheiten vor Ort an, um jederzeit effektiven Schutz zu gewährleisten. Ergänzt wird diese Überwachung durch die rund um die Uhr besetzte Notruf- und Serviceleitstelle (NSL), die mithilfe künstlicher Intelligenz Alarme priorisiert und so eine schnelle Reaktion im Ernstfall ermöglicht. Die Kombination aus aktueller Technik und menschlicher Kontrolle ermöglicht eine gezielte und effiziente Alarmbearbeitung, die den Schutz der Fundstätte erheblich verstärkt.

Sicherung archäologischer Projekte für die Zukunft

Till Seemann, Marketing Specialist bei der BauWatch Projekt Service GmbH
Till Seemann, BauWatch: »Die speziell für abgelegene Standorte konzipierten, energieautarken Sicherheitslösungen bieten eine Rund-um-die-Uhr-Überwachung durch solarbetriebene, wetterfeste Einheiten.«
© BauWatch

Die Sicherung archäologischer Fundstätten erfordert spezialisierte und zukunftsorientierte Sicherheitslösungen, die auf die besonderen Anforderungen dieser einzigartigen Standorte abgestimmt sind. Mobile Videoüberwachungssysteme wie die im Fall der frühkeltischen Grabkammer in Riedlingen bieten eine umfassende Überwachung und schützen das kulturelle Erbe vor unbefugtem Zugriff. Derartige Lösungen stellen eine praxisorientierte Antwort auf die Herausforderungen sensibler Ausgrabungsstätten dar und sichern so, dass bedeutende archäologische Funde für künftige Generationen erhalten bleiben und weiterhin als Quelle wissenschaftlicher Erkenntnisse dienen.


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