Kein eigenes Hausdach, aber Lust, sich am Solarboom zu beteiligen? Das geht mit Bürger-Solarparks wie dem in Bundorf. Dort hat der Generalunternehmer MaxSolar zusammen mit dem Verbindungstechnik-Anbieter Lapp eine Anlage errichtet, die Strom für 37.500 Haushalte liefert.
Damit die Energiewende gelingt, müssen laut Europäischer Union bis 2030 auf dem Kontinent Photovoltaikanlagen mit mindestens 600 Gigawatt (GW) in Betrieb sein. Dazu müssen pro Jahr 60 GW zugebaut werden und damit mehr als das Doppelte von heute. Das ist mit kleinen Anlagen auf Hausdächern allein nicht zu schaffen. Dazu braucht es große Solar-Projekte, die nur erfahrene Projektentwickler schnell und zuverlässig in einem vorgegebenen Kostenrahmen ausführen können.
Einen Namen als Anbieter von integrierten, innovativen Energielösungen für Unternehmen und Kommunen hat sich MaxSolar gemacht. Das Unternehmen mit Sitz in Traunstein errichtet und betreibt Photovoltaikanlagen, Energiespeicher, Ladeinfrastruktur sowie Wind- und Wärmelösungen in integrierten Systemen maßgeschneidert nach dem Baukastenprinzip.
Kürzlich hat MaxSolar in Bundorf in Unterfranken einen neuen Bürgersolarpark in Betrieb genommen, der in der Spitze 125 Megawatt leistet – ausreichend, um 37.500 Haushalte zu versorgen. Bürgerinnen und Bürger können sich über die EnergieGenossenschaft Inn-Salzach an dem Solarpark beteiligen. Die derzeit über 1.600 Mitglieder beteiligen sich an umweltfreundlichen Energieprojekten; 20 Projekte wurden bereits deutschlandweit realisiert, davon hauptsächlich Photovoltaikanlagen. Seit zwei Jahren betreibt die Genossenschaft auch Fernwärmenetze und E-Ladesäulen – wie dies auch in Bundorf geplant ist.
Schon mit einer Einlage ab 150 Euro (plus 5 Euro Aufgeld) pro Anteil kann jeder mitmachen, auch aus anderen Regionen. Dafür erhalten die Mitglieder eine jährliche Dividende, die im Geschäftsjahr 2021 bei 4,44 Prozent lag. Neben sicheren Einnahmen haben die Teilhaber die Gewissheit, etwas für eine saubere Energieversorgung und für den Schutz des Klimas zu tun.
Ein Projekt in dieser Größenordnung geht dabei nur termingerecht über die Bühne, wenn verlässliche Partner am Werk sind, die Komponenten in guter Qualität sowie in großer Menge pünktlich liefern können. Bei den Verbindungslösungen verlässt sich das MaxSolar schon lange auf Lapp, einen Anbieter für integrierte Lösungen im Bereich der Kabel- und Verbindungstechnologie. Der Hersteller liefert für das Vorhaben Niederspannungskabel aus Aluminium vom Typ Navy-O 1x300 RM 0,6/1kV sowie Mittelspannungskabel aus Aluminium vom Typ NA2XS(F)2Y 1X630 RM/35 18/30kV mit einem Querschnitt von 630 mm2 für die Anbindung ans Stromnetz.
Zudem unterstützt Lapp MaxSolar bei der Terminplanung zur Anlieferung auf der Baustelle. Die erfolgt just-in-time, also genau dann, wenn das Kabel verlegt werden soll – und nicht erst, wenn es in der Fabrik fertig produziert ist, sodass dann tonnenschwere Kabeltrommeln möglicherweise wochenlang auf der Baustelle herumstehen und wertvollen Platz wegnehmen würden. Ermöglicht wird diese prompte Lieferung durch die Lapp-Lager in Hannover und im polnischen Biskupice, von wo große Projekte für erneuerbare Energien beliefert werden. Dort liegen gängige Kabeltypen – geschützt und versichert – in ausreichenden Mengen auf Vorrat. So sind auch kurzfristige Lieferungen möglich, ebenso wie Teillieferungen auf Abruf. Lapp veranlasst gemeinsam mit dem Kunden auch, dass ein geeigneter Kran zum Entladen punktgenau vor Ort ist – nicht zu früh und nicht zu spät. So werden Termine eingehalten und die hohen Kosten für den Kran minimiert.
Bislang lieferte Lapp für den Solarpark in Bundorf die Nieder- und Mittelspannungskabel, nicht allerdings die Gleichspannungs-Solarleitungen zum Verkabeln der 250.000 Solarmodule. Hier griff MaxSolar auf ein Kontigent aus einem noch bestehenden Rahmenvertrag mit einem Wettbewerber zurück. Für künftige Projekte hat MaxSolar jedoch einen neuen Rahmenvertrag zur Lieferung von Solarleitungen mit Lapp abgeschlossen. Wie schon bei früheren Projekten wird der Verbindungstechnikhersteller dort auch Lichtwellenleiter zur Kommunikation in der Anlage sowie Zubehör zum Verlegen der Kabel liefern.