Auch Siemens setzt im eigenen RONT vom Typ FITformer REG auf die Stufenschalter von MR. Um eine hohe Zuverlässigkeit zu gewährleisten, prüft Siemens jede Schaltröhre mit modernen und hochpräzisen Messverfahren. Mit bis zu zwei Millionen Schaltspielen bieten die Schütze von Siemens, beispielsweise beim 400-kVA-Transformator, eine höhere Lebensdauer als konventionelle. An jeder Schaltröhre befindet sich zudem eine Abbrandanzeige, die über den Zustand der Schaltstücke informiert. Wird das Ende der Lebensdauer angezeigt, können die Schaltröhren ausgewechselt werden. Damit kann die hohe mechanische Lebensdauer der Schütze von 5 Mio. Schaltspielen voll ausgenutzt werden. Die Regelung SIPLUS RIC extreme S7-300, die über einen Temperaturbereich von -25 °C bis +70 °C spezifiziert ist, übernimmt die Steuerung des FITformer REG. Sie ist für den Einsatz bei einer Luftfeuchtigkeit von 100 Prozent, Betauung und salzhaltiger, schadstoffbelasteter Atmosphäre ausgelegt.
Wenn der FITformer REG mit Spannung versorgt wird, läuft er verdrahtungsprogrammiert in Nennstellung an. Ist die CPU gebootet, wird eine Anlaufroutine durchlaufen. Eine Mindestwartezeit von 10 Sekunden stellt sicher, dass sich das Netz in einem sicheren Zustand befindet, ehe die zyklische Programmbearbeitung und damit die Regelung frei gegeben wird. Die Strangspannung wird dreiphasig erfasst, um eine genau Berechnung der Durchschnittsspannung und eine Plausibilitätsprüfung der Stränge untereinander durchführen zu können. Die Regelung der Spannung ist zweistufig ausgeführt. Neben der gewünschten Nennspannung können Spannungsgrenzwerte in Form von Parametern für langsames und schnelles Umschalten eingegeben werden. Über das Einstellen der Verzögerungszeit wird die Regelung individuell auf die unterschiedlichen Netzverhältnisse abgestimmt. Alle Werte sind separat für die obere und untere Grenze frei parametrierbar.
Die Daten bleiben auch nach einem Spannungsausfall erhalten, weil alle Parameter auf einer Micro Memory Card gespeichert sind und nach einem Spannungsausfall von der CPU selbsttätig wieder geladen werden. Damit entfallen die Pufferbatterie und der damit verbundene Wartungsaufwand. Wird der FITformer REG mit einer zusätzlichen Strommessung versehen, dann kann der Netzzustand, also die Höhe der Einspeiseleistung und der Lastbezug, genauer bewertet werden. Das erhöht die Genauigkeit und die Zuverlässigkeit der Regelung des Transformators. Um die dezentral erhobenen Daten im Unterspannungsnetz zu übertragen, stehen die Kommunikationsprotokolle IEC 60870-5-101, IEC 60870-5-104 und MODBUS zur Verfügung.
Als übergeordnete Regeleinheit bietet Siemens die SICAM-Familie an, die auf Basis der Messwerte aus dem Prozess die Sollwerte für den RONT und für die dezentralen Erzeuger vorgibt. Die Smart Meter binden das Protokoll CX1 direkt ein. Über Powerline-Kommunikation lässt sich die vorhandene Verteilnetzstruktur nutzen. Der FITformer REG kann aber auch durch externe Signale gesteuert werden.