Mit einer Technologiepartnerschaft wollen die Stadtwerke Stuttgart und Siemens die Energiewende durch Vernetzung ihrer beiden Kompetenzen effektiver und effizienter gestalten. Teile des ersten Referenzprojektes sind bereits umgesetzt.
Ein wesentlicher Baustein des kürzlich von den Statdwerken Stuttgart und Siemens gemeinsam realisierten Projekts ist die smarte Gebäudetechnik im neuen Hauptsitz der Stadtwerke mit angedockter Mobilitätsstation (Mobility Hub). Über die offene digitale Business-Plattform Siemens Xcelerator wird das intelligente Energiemanagement des Gebäudes, das ebenfalls von Siemens stammt, gesteuert. Es koppelt optimal Angebot und Bedarf an erneuerbaren Energien für die Sektoren Wärme, Strom und Mobilität.
Später sollen in dieses System weitere Anlagen integriert werden, so zum Beispiel der geplante Elektrolyseur für Wasserstofferzeugung im Stuttgarter Hafen. Das Besondere an dieser Lösung ist, dass das schwankende Naturangebot an erneuerbaren Energien in einem energiewirtschaftlichen System optimal für unterschiedlichste Einsatzbereiche genutzt werden kann. Der Effekt: größere Energieeffizienz, geringere Kosten bei gleichzeitig hohem Nutzerkomfort.
Das Referenzprojekt der Stadtwerke Stuttgart dient simultan als Muster und Lösung für Geschäftskunden. Sie können von der Technologiepartnerschaft ebenfalls profitieren. Die Stadtwerke Stuttgart und Siemens sehen die Partnerschaft auch als einen wertvollen Beitrag zum Erreichen der ehrgeizigen Stuttgarter Klimaziele – die Landeshauptstadt will bis 2035 CO2-neutral sein.
Als Referenz und Auftakt der Technologiepartnerschaft dient der Umbau und die Modernisierung eines bestehenden Gebäudes in der Stuttgarter Kesselstraße 23. Dieser Energie Campus ist der neue Hauptsitz der Stadtwerke Stuttgart und der Stuttgart Netze. Er besteht aus einem Bürokomplex samt Lager, Werkstätten und einem Parkhaus mit Mobility Hub, also Sharing-Fahrzeugen und Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Die Energieversorgung des Komplexes stammt überwiegend aus erneuerbaren Energien und ist gekoppelt mit einem intelligenten digitalen Energiemanagement.
Dafür haben die Stadtwerke Stuttgart und Siemens neueste Verfahren der Gebäude- & Raumautomation, IoT-Sensorik zur Beleuchtungssteuerung, des Asset-Trackings sowie der Brandschutz- und Sicherheitstechnik eingesetzt. Die von Siemens gelieferte gewerkeübergreifende Gebäudemanagement-Plattform stellt die Vernetzung unterschiedlichster Systeme, Techniken und Prozesse her. Auf diese Weise werden Erzeugungsanlagen sowie Verbraucher und Speicher zu einem energiewirtschaftlichen Bilanzkreis verbunden.
Basis dafür ist ein sogenannter digitaler Zwilling. Darunter versteht man ein digitalisiertes Abbild des neuen Hauptsitzes, anhand dessen gebäuderelevante Daten künftig KI-gestützt und in Echtzeit abgerufen, bearbeitet und der Betrieb der Kesselstraße 23 weiter optimiert werden können. So werden zum Beispiel die Elektrofahrzeuge von Mitarbeitenden im Parkhaus dann geladen, wenn das Angebot an Ökostrom im System höher ist als der momentane Bedarf. Auf der anderen Seite wird durch die digitalen Systeme jedoch auch sichergestellt, dass das Fahrzeug geladen ist, wenn der betreffende Mitarbeitende Feierabend macht.
Die KI-gestützten Systeme erkennen Arbeitszeitmuster, die in die komplexen Berechnungen mit einfließen. Ein solches intelligentes Energiemanagement führt dazu, dass das Naturangebot an erneuerbarer Energie optimal für Licht, Wärme, IT, Bürogeräte, Aufzüge, Fahrzeuge und andere Anwendungen genutzt und gleichzeitig die Stromnetze entlastet werden.
In der Kesselstraße 23 setzen die Stadtwerke Stuttgart auch neue Maßstäbe mit dem dort integrierten Kundencenter: In dieser EnergiePlaza zeigt sich das Zusammenspiel der innovativen Technologien in vielen Siemens-Showcases. Besucher können dabei auch die Beratungskompetenz der Stadtwerke Stuttgart auf der Erzeugungs- sowie der Verbraucherseite erleben. Siemens bietet im Rahmen der Technologiepartnerschaft seine Kompetenzen bei Digitalisierungskonzepten, Nachhaltigkeitsberatung und Lösungen für smarte Gebäude- und Energietechnik an.