Diese Schnellschusslösungen, die eben nicht viel Zeit kosten dürfen, aber auch problemlos funktionieren müssen, erfreuen sich unter den Entwicklern so großer Beliebtheit, dass TI vor kurzem die hinter dem Tool stehende IT-Struktur massiv aufrüsten musste: »Wir haben im Mai in eine neue Server-Farm investiert«, berichtet Gehrke, »die unsere Serverkapazität vervierfacht und die Prozessorgeschwindigkeit um 35 Prozent erhöht hat«.
Damit dürften die Weichen für weiteres Wachstum gestellt sein. Lagen die Zugriffe noch vor zwei Jahren bei 30.000 im Monat, sind es heute schon 50.000, Tendenz weiter steigend. Inzwischen umfasst die Bauelemente-Bibliothek des Tools mehr als 40.000 Bauteile von rund 120 Herstellern. Preise und Verfügbarkeit der Bauteile werden von den TI-Distributionspartnern stündlich aktualisiert.
Es ist dieser Easy-to-use Ansatz, der es Anwendern in acht Sprachen (zuletzt kam 2011 Portugiesisch hinzu) erlaubt, in Minutenschnelle komplette Systemdesigns zu vergleichen und logistische Entscheidungen zu treffen. Da hilft es natürlich, dass Webench beispielsweise unter »Tipps und Tricks« auf Distributorenseiten zu finden ist und der Entwickler gleich noch die Bill-of-Material zu seinem Design erhält.
»Webench war nie darauf ausgerichtet, Menschen zu ersetzen«, versichert Gehrke, »es war einfach der Versuch, den früher zur Verfügung stehenden Excell-basierten Tools eine schnelle Online-Hilfe gegenüberzustellen, und das hat sich als absoluter Erfolg erwiesen«. Dass TI damit gestandenen Stromversorgungs-Entwicklern keine Hilfe an die Hand gibt, bestreitet Gehrke gar nicht, »das ist aber auch nicht die Zielgruppe, an die sich dieses Tool richtet«.
Ein Blick auf die weltweite Verteilung der Inanspruchnahme von Webench zeigt: Ein Drittel entfällt auf Europa, ein Drittel auf Asien und ein weiteres Drittel auf die USA und Japan. Auf Deutschland, so Gehrke, entfallen etwa 20 Prozent der Design-Anfragen aus Europa, gefolgt von Großbritannien, Russland, Italien und Frankreich. Gleichzeitig ist ein Anstieg der Design-Anfragen aus einer Reihe osteuropäischer Länder wie etwa Bulgarien und Tschechien zu beobachten.