Um die in der Qualifikation ermittelten Daten hinsichtlich Lebensdauer und Zuverlässigkeit auch für die Serie garantieren zu können, ist ein laufender Kontrollprozess unerlässlich. Zum einen überprüft die Ausgangskontrolle zu hundert Prozent, ob das Schaltnetzteil die im Datenblatt spezifizierten elektrischen Parameter einhält. Ergänzend erfolgt üblicherweise auch ein High-Pot-Test (Isolationstest), der in der Regel mit Gleichspannung für eine Sekunde erfolgt. Darüber hinausgehende Angaben im Datenblatt sind hochgerechnet und werden nur stichprobenartig geprüft.
Neben diesen Basistests durchläuft jedes Netzteil üblicherweise auch einen Burn-in-Test unter definierten Umgebungsbedingungen (nominale Eingangsspannung, Volllast, +40 °C Umgebungstemperatur). Um Frühausfällen (z. B. produktionsbedingte Fehler, Bauelementefehler usw.) sicher zu erkennen, sollte dieser Test mindestens 48 Stunden laufen. Es gibt jedoch eine Möglichkeit, den Burn-in-Test zu verkürzen, um den Produktionsdurchsatz zu erhöhen: Wenn eine bestimmte Chargenanzahl den 48-Stunden-Burn-in besteht, dann kann man die Testzeit halbieren. Besteht wieder eine bestimmte Chargenanzahl diesen Test, wird die Zeit wieder halbiert. Dies setzt sich solange fort, bis eine minimale Testdauer von drei Stunden erreicht ist. Tritt bei den verkürzten Tests jedoch auch nur ein Fehlerfall auf, wird die Testzeit wieder auf 48 Stunden hochgefahren und der Prozess beginnt von neuem. Nur so lässt sich eine gleichbleibend hohe Qualität der Produkte gewährleisten.
Zusammenfassend bleibt zu sagen, Zuverlässigkeit und Lebensdauer eines Schaltnetzteils sind »innere« Werte. Allein der Blick ins Datenblatt ist für die Auswahl meist zu wenig. Doch wer mit den Rahmenbedingungen seiner Applikation gut vertraut ist und den Herstellern die richtigen Fragen stellt, wird auch nach vielen Jahren Betrieb seiner Produkte, selbst unter widrigsten Umgebungsbedingungen, keine blauen Wunder erleben.