Unabhängig mit Standard-Komponenten
Nexperias Wette
Fortsetzung des Artikels von Teil 1
Frisches Geld für neue Kapazitäten
Da bleibe nur noch übrig dafür zu sorgen, dass die wachsenden Märkte auch bedient werden können. Und dies ist für Jansen ein weiterer Grund, optimistisch in die Zukunft zu blicken. Denn Nexperia sei nicht überschuldet und könne aufgrund der guten finanziellen Lage kräftig in den Ausbau der eigenen Kapazitäten investieren.
Was bereits geschieht: Der Übergang von 6-Zoll- auf 8-Zoll-Wafer ist in den beiden Frontend-Fabs in Manchester und Hamburg in vollem Gang. Dass Nexperia auch die drei Backend-Fabs in Asien in eigener Regie betreibt, sieht er ebenfalls als ein wichtiges Kriterium für den Erfolg an. Denn so könne Nexperia die Packaging-Technik vorantreiben, die sowohl für die Miniaturisierung als auch für einen hohen Wirkungsgrad der Komponenten ausschlaggebend sei. Hier zeichnet sich das Unternehmen durch eine weitere Spezialität aus: Als einziger Hersteller von Standard-Komponenten baut es sein eigenes Test-und Mess-Equipment. Eine Differenzierung, die Nexperia auf jeden Fall weiterführen wird.
Doch auch was neue Techniken angeht investiert Nexperia: Zusammen mit einem Partner entwickelt das Unternehmen am Standort in Manchester Komponenten auf Basis von GaN. Dabei handelt es sich um Transistoren bis 650 V, die auf Siliziumsubstraten relativ kostengünstig gefertigt werden können. Wer der Partner ist, wird Nexperia in der ersten Jahreshälfte bekannt geben, mit ersten Produkten sei in der zweiten Jahreshälfte zu rechnen. Gefertigt würden sie zunächst in der Fab des Partners. Wie schon angedeutet, ist Gerton Jansen überzeugt, dass für Standard-Komponenten nicht nur was neue Materialien angeht viel Innovationsspielraum auf technischer Ebene vorhanden ist: »In all diese Techniken wie Packaging und Steigerung der Effizienz investieren wir.«
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