Das Forschungsprojekt Store&Go hat die Produktion von synthetischem Erdgas (SNG) aus erneuerbarem Strom für lokale Erdgasnetze und als mobiler Energieträger umgesetzt. Die volkswirtschaftlichen Vorteile von Power-to-Gas (PtG) und Regulierungsempfehlungen werden jetzt am KIT in Karlsruhe vorgestellt.
Bis zum Jahr 2050 will Europa zum ersten klimaneutralen Kontinent werden. Um dieses langfristige Ziel zu erreichen, reicht es nicht aus, die Stromerzeugung auf erneuerbare Energien umzustellen – auch die Mobilität, die Wärmeerzeugung sowie alle industriellen Prozesse müssen CO2-neutral organisiert werden. „Sogar in den optimistischsten Szenarien erreicht der Grad der Elektrifizierung maximal 60 Prozent des Energieverbrauchs. Einen großen Teil unseres Energiebedarfs werden wir also auch zukünftig nicht mit Strom, sondern mit Energieträgern wie Methan decken müssen. Allerdings werden wir diese klimaneutral produzieren“, sagt Professor Thomas Kolb, Leiter des Engler-Bunte-Instituts (EBI) am KIT. „In drei Demonstrationsanlagen haben wir im Projekt STORE&GO nachgewiesen, dass die Technologien hierfür nun ausgereift sind und für einen großflächigen Einsatz bereitstehen.“
Neben den Technologien wurden in STORE&GO aber auch die unterschiedlichen regulatorischen Bedingungen in den drei Ländern sowie mögliche Marktmodelle betrachtet. „Es reicht nicht, der Öffentlichkeit einfach nur eine leistungsfähige neue Technologie zur Verfügung zu stellen“, sagt Dr. Frank Graf (EBI), der Projektkoordinator bei STORE&GO. „Wir haben konkrete Kosten für die Produktion von Methan aus Ökostrom ermittelt und Empfehlungen erarbeitet, wie und wo wir diese Technologien nun einführen sollten. Fragen der Versorgungssicherheit wurden genauso erörtert wie Anreize für private Investitionen in die PtG-Infrastruktur.“ Das STORE&GO-Konsortium umfasst neben Forschungseinrichtungen und großen Industrieunternehmen auch Kleinunternehmen, um diese Fragestellungen umfassend beantworten zu können.
Die Abschlusskonferenz Store&Go findet am 17. und 18. Februar 2020 im Engler-Bunte-Institut auf dem Campus Süd des KIT in Karlsruhe statt.