Technologisch betrachtet ist derzeit in fast allen Marktsegmenten OLED auf dem Vormarsch, insbesondere im Fahrzeugumfeld. »In der Automobilindustrie hat der Umstieg von LCDs auf OLEDs in Premium-Segmenten der Oberklasse und höheren Mittelklasse bereits begonnen«, beobachtet Professor Karlheinz Blankenbach von der Hochschule Pforzheim. Er rechnet damit, dass diese Entwicklung zunehmend weitere industrielle Bereiche erreichen wird. »OLEDs werden LCDs im industriellen Einsatz vor allem dort bedrängen, wo ihre Vorteile wie der geringere Stromverbrauch bei Negative-Mode-GUI, tiefes Schwarz, dünnere Bautiefe, höhere Transparenz und schnellere Schaltzeiten zum Tragen kommen«, so Blankenbach. Als Beispiele nennt er Patientenmonitore und designgetriebene Produkte.
Doch neben OLED gibt es derzeit noch einige weitere Technologien, die einiges Potenzial bieten. Eine davon sind E-Ink-Displays, bei denen es zuletzt wichtige Verbesserungen hinsichtlich der Farbdarstellung und auch Haltbarkeit gab, die ihnen neue Einsatzgebiete erschließen. Ebenfalls bereits vereinzelt im Praxiseinsatz zu finden sind FALD-Displays (Full Array Local Dimming). Zwar noch vergleichsweise teuer, punkten sie dafür mit langer Lebensdauer und geringem Energieverbrauch sowie tiefem Schwarz, brillanten Farben und hohem Kontrast.
Die größten Chancen für die Zukunft werden jedoch MicroLEDs zugeschrieben, deren wichtigste Vorteile Blankenbach mit der »höchsten Leuchtdichte bei hoher Effizienz und langer Lebensdauer« zusammenfasst. Dem Vorreiter Samsung folgend, kommen erste MicroLED-Panels derzeit bei hochwertigen Videodisplays zum Einsatz. Der für dieses Jahr erhoffte Start in den Massenmarkt über die Verwendung von MicroLED in der neuen Apple Watch scheint jedoch vorerst abgesagt. Bis MicroLED-Displays auch ihren Weg in die Industrie finden, dürfte es in jedem Fall noch einige Jahre dauern.