Welche Auswirkungen hat die aktuelle Bauteilknappheit auf Ihr Geschäft?
Wir sehen natürlich, dass unsere Kunden stark davon betroffen sind, aber Auswirkungen auf Advantest sind derzeit nicht spürbar. Nichtsdestotrotz haben wir ein Auge darauf.
Welches sind heute die maßgeblichen Treiber für das Tester-Geschäft?
Der Trend geht klar in Richtung High-Performance-Komponenten. Im SoC-Test sehen wir rechenintensive Technologien wie künstliche Intelligenz sowie Smartphone-Technologien wachsen. Auch das Nachfrageumfeld im Automobil- und im Display-Bereich ist weiterhin günstig. Für den Memory-Test erwarten wir, dass die Kunden verstärkt in DRAM-Back-End-Tester investieren werden, um Hochgeschwindigkeitstests zu fahren. Diese Investitionen haben technische Gründe, wobei moderne Anlagen auch die Produktivität weiter steigern. Auch die zunehmende Speicherdichte in NAND-Flash-Speichern und die steigenden Anforderungen an die Zuverlässigkeit sollten die Testanforderungen erhöhen.
Gute Aussichten also für Sie als Tester-Hersteller!
Ja, aber wir müssen uns wie schon gesagt auch auf den sich verändernden Markt einstellen. Bisher galt bei Testern der immer schnellere und höhere Durchsatz als das wichtigste Kriterium. In Zukunft werden Halbleiter immer komplexer in ihrer Funktionalität, sie müssen höhere Speicherkapazitäten bieten und eine sehr hohe Zuverlässigkeit. Das erfordert intensivere Tests, was wiederum längere Testzeiten bedeutet. Die Hersteller werden also höhere Testkapazitäten aufbauen.
Was wird in Zukunft wichtig werden, um Ihre Marktposition auszubauen?
Wir müssen in Zukunft noch genauer analysieren, welchen Mehrwert wir dem Kunden bieten können. Mit unserem aktuellen Produktportfolio sind wir gut positioniert im Produktionsprozess vom Wafertest bis zum Finaltest. Aber wir möchten künftig auch die benachbarten Bereiche abdecken können. Daher denken wir darüber nach, unsere Aktivitäten auszuweiten – sowohl in Richtung Design und Design-Validation als auch hin zum System-Level-Test.
Die Advantest-Strategen haben eine Mid-Term-Strategie für die nächsten drei und einen Long-Term-Plan für die nächsten zehn Jahre erarbeitet. Lassen Sie uns daran teilhaben!
Unser Mid-Term-Plan für 2018 bis 2020 geht von zwei Szenarien aus: ein konservatives Szenario mit einem stagnierenden Markt und ein Basis-Szenario mit einem jährlichen Marktwachstum von vier Prozent. Im konservativen Fall erwarten wir einen Jahresumsatz bis 2020 von rund 230 Mrd. Yen, im Basis-Szenario von 250 Mrd. Yen. Das würde im Vergleich zum Ergebnis von 2017 eine Steigerung um 40 Prozent bedeuten.