Automation 4.0 Summit

Vier heiße Themen

12. Januar 2017, 13:46 Uhr | Matthias Heise/Günter Herkommer
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Safety & Security

Maschinensicherheit und IT Security – zwei Themen, die sich im Zeitalter von Industrie 4.0 nicht mehr isoliert voneinander betrachten lassen. Doch wie können die unterschiedlichen Anforderungen unter einen Hut gebracht werden? Eine Frage, die derzeit unter anderem in den IEC-Gremien TC 65 (Security) und TC 44 (Machinery) für Zündstoff sorgt. Bernard Mysliwiec von Mysafe­automation zeichnete in seinem Einführungsvortrag des Kongress-Slots „Safety & Security“ daher zunächst ein aktuelles Lagebild der Normung und lieferte zudem Antworten auf die Fragen: Wie können Sicherheitsfunktionen angegriffen beziehungsweise geschützt werden? Wann muss Cyber-Security durch den Hersteller der Maschine betrachtet werden, wann durch den Betreiber und welche Rolle spielen dabei die Gerätehersteller oder Technologie-Provider? Stichwort Geräteentwicklung: Während sich für das Design, die Entwicklung und den Betrieb von sicherheitsgerichteten Steuerungen ein allgemein etablierter „State of the Art“ entwickelt hat und umfassendes Normenwerk zur Verfügung steht, werden IT-Security-Maßnahmen oft ad hoc definiert und umgesetzt – so die Erfahrung von Dr. Christoph Scherrer, Bachmann electronic. Dies sei allerdings im Kontext von Industrie 4.0 nicht mehr zeitgemäß. In seinem Vortrag diskutierte er, wie im Sinne eines integrierten Ansatzes die Erfahrungen und Vorgehensweisen hinsichtlich der Konzeption, Umsetzung und Verifikation von sicherheitsgerichteten Steuerungen im Automatisierungsbereich auch auf den Bereich Security übertragbar sind.

In dieselbe Kerbe stieß Dr. Martin Lange von Embex mit seinem Thema „Sichere Feldgeräte – in Zukunft auch ‚secure‘?“ Er beleuchtete, welche Auswirkungen die Bedrohung durch Cyber-Angriffe zukünftig auf die Auslegung funktional sicherer Feldgeräte haben wird. Dabei ging Lange der Frage nach, ob es Security-Maßnahmen gibt, die ausschließlich in funktional sicheren Feldgeräten, nicht aber in Standardkomponenten umgesetzt werden müssen. Abgerundet wurde der Security-Fokus durch Dr.-Ing. Lutz Jänicke von Phoenix Contact Cyber Security. Er widmetet sich dem sicheren Austausch von Informationen sowohl innerhalb einer Organisation als auch über Unternehmensgrenzen hinweg. Unabdingbar hierfür sei die zweifelsfreie Identifikation des jeweiligen Gegenübers, um entsprechend den Anforderungen die Authentizität und Vertraulichkeit sicherstellen zu können.

Armin Glaser von Pilz ging zum Abschluss auf eine Problematik ein, die sich aus der Tatsache ergibt, dass die Fabrik der Zukunft vermehrt aus dynamisch konfigurierbaren Systemen besteht. Stand heute fehle es noch an Standards für Sicherheitsfunktionen, die beim Zuschalten oder Entfernen einzelner Maschinenmodule verändert werden. Es seien also neue Verfahren nötig, die eine dynamische Prüfung der funktionalen Sicherheit bei geänderten Sicherheitsfunktionen mit einbeziehen.


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