Ungeplante Ausfälle belasten Industrie

Studie zeigt Milliardenverluste durch Ausfallzeiten

5. November 2025, 13:57 Uhr | Nicole Wörner
Deutsche Hersteller sind nicht nur mit einer einzigen Bedrohung konfrontiert, sie sind in einem Netz aus Risiken gefangen - und jedes Risiko ist in der Lage, den Betrieb in großem Stil lahmzulegen.


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Die deutsche Industrie verliert laut einer aktuellen Studie von Fluke bis zu 44 Milliarden Euro jährlich durch ungeplante Stillstände.

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Laut einer von Censuswide im Auftrag von Fluke durchgeführten Befragung von über 600 Führungskräften und Wartungsfachleuten in den USA, Großbritannien und Deutschland waren im vergangenen Jahr 60 Prozent der deutschen Hersteller von ungeplanten Ausfallzeiten in der Fertigung betroffen. Diese verursachten im Durchschnitt Kosten von 1,53 Millionen Euro pro Stunde. Hochgerechnet summieren sich die Ausfälle der gesamten deutschen Industrie auf rund 44 Milliarden Euro pro Jahr.

Ergebnisse der neuen Studie von Fluke

: Deutsche Hersteller sind nicht nur mit einer einzigen Bedrohung konfrontiert, sie sind in einem Netz aus Risiken gefangen - und jedes Risiko ist in der Lage, den Betrieb in großem Stil lahmzulegen.


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Individuell betrachtet sind diese Risiken problematisch. Wenn sie dann jedoch auch noch unvorhergesehene Ausfallzeiten auslösen, werden diese Risiken zu gefährlichen Störfaktoren im Betrieb.


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Ausfallzeiten sind eher die Regel als die Ausnahme.


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Hohe Häufigkeit und lange Stillstandszeiten

Die befragten Unternehmen meldeten im Schnitt mehr als acht Ausfälle pro Woche. 46 Prozent verzeichneten sechs bis zehn Vorfälle wöchentlich, weitere 22 Prozent sogar 11 bis 20. In über der Hälfte der Fälle dauerten die Stillstände bis zu 12 Stunden, bei 12 Prozent bis zu 72 Stunden. Besonders betroffen sind große Unternehmen: 40 Prozent der Betriebe mit mehr als 50.000 Mitarbeitern berichteten von bis zu 20 Vorfällen pro Woche.

Vergleich mit anderen Regionen

Während die durchschnittlichen Kosten pro Stunde in Europa bei 1,53 Millionen Euro liegen, bewerten US-Unternehmen die finanziellen Folgen deutlich geringer. Ein einzelner Vorfall kann in Deutschland und Großbritannien bis zu 56 Millionen Euro Verluste verursachen – deutlich mehr als der weltweite Durchschnitt von 36,6 Millionen Euro.

Investitionen in digitale Strategien

Um die Risiken zu mindern, setzen Hersteller zunehmend auf digitale Technologien: 14 Prozent investieren in vorausschauende Instandhaltung, 13 Prozent in Digital-Twin-Lösungen und weitere 14 Prozent in Zustandsüberwachungssysteme. Dennoch stuft Fluke die bisherigen Reaktionen der Branche als unzureichend ein.

»Unsere Studie zeichnet ein ernüchterndes Bild: Die Hersteller sind in einem Teufelskreis gefangen, in dem Ausfallzeiten die Wettbewerbsfähigkeit direkt beeinflussen, und zu viele versuchen ihre Probleme mit wenig zielgerichteten Abhilfen zu lösen«, sagt Parker Burke, Group President bei Fluke. Die Ergebnisse zeigten, dass Ausfallzeiten zu einem Risiko für den Unternehmenswert geworden seien und die Zuverlässigkeit zur Aufgabe der Führungsebene werden müsse.


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