Über die reine Pegelmessung hinaus ermöglicht das System aber noch weit mehr: vor allem auch eine Spektralanalyse der Geräusche, gezielt an einzelnen ausgewählten Punkten des Schallfeldes. Anhand des Spektrogramms auf dem PC-Bildschirm ist so bei Maschinen eine Überwachung auf korrekte Funktion möglich; schädliche Veränderungen zeigen sich häufig in veränderten Geräuschen.
Auch besteht die Möglichkeit, ganze „akustische Filme“ aufzunehmen. Darin ist dann nicht nur die räumliche Verteilung der Schallemissionen zu erkennen, sondern auch deren zeitlicher Verlauf. Veränderliche Schallfelder entstehen etwa bei vorüberfahrenden Fahrzeugen oder auch an Maschinen, die mit unterschiedlichen Drehzahlen laufen, sodass es mal am einen und mal am anderen Ende „rappelt“.
Ein normales Geräuschumfeld (etwa eine Fabrik mit vielen Maschinen) besteht meist aus mehreren Quellen, diese können voneinander separiert und einzeln analysiert werden. Auch schwache Schallquellen, die von starken überdeckt werden, lassen sich herausselektieren.
Die Einsatzorte sind vielfältig: etwa in Fabrikhallen, in und an Kraftfahrzeugen (Bild 2), in Konzertsälen sowie auch im Freien, etwa bei Tagebau-Baggern (Bild 1) oder in der Umgebung von Windgeneratoren im laufenden Betrieb.
Die praktische Ausführung ist ein modulares System, leicht transportabel und fast überall schnell aufstellbar. Es besteht aus dem Mikrofon-Array auf einem Ständer und einem Datenlogger. Je nach Einsatzfall können die Anordnungen der vielen Mikrofone sehr unterschiedlich gestaltet werden (Bild 3). Die Auswertung kann entweder zeitnah erfolgen, wobei das Bild nach wenigen Minuten zur Verfügung steht – oder auch beliebig lange Zeit später. Zur Analyse eignet sich ein Standard-PC mit der Software „NoiseImage“.
Die Weiterentwicklung geht bevorzugt zu kundenspezifischen Lösungen: in der Hardware zu immer ausgeklügelteren Anordnungen der Mikrofone je nach den Erfordernissen des Einzelfalls, in der Software zu immer intelligenteren Algorithmen bezüglich Quellenlokalisierung und Analyse. Beispielsweise wird es neuerdings möglich, dass sich bei rotierenden Teilen das Array virtuell mitdreht.
Wieviel Erfolg Maßnahmen zur Lärmbekämpfung bringen, lässt sich jetzt schnell und einfach durch Vergleich der vorher und nachher aufgenommenen Bilder feststellen. So wird kein Geld mehr für nutzlose Maßnahmen verschwendet. Wer sich das System nicht kaufen will, kann sich die Messungen auch als Dienstleistung durchführen lassen.