Exklusiv-Interview mit Keysight

»Die 5G-Implementierung braucht den End-to-End-Test«

19. November 2018, 17:15 Uhr | Nicole Wörner
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Was braucht 5G zum Erfolg?

In welchem Segment erwarten Sie den größten Umsatzzuwachs? 

Um 5G zu implementieren, ist ein komplettes Ecosystem nötig. Das reicht von den Chipset- und Komponentenherstellern, über die Hersteller von mobilen Endgeräten, von Basisstationen und drahtlosem Netzwerkequipment bis hin zu den Service-Providern und Operators. Sie alle durchlaufen die gleichen Phasen: 2010 bis 2015 war die Research-Phase, also die Grundlagenforschung der Technologien. 2016 bis 2019 werden von Standardisierung, Prototyping und verschiedenen Testläufe dominiert. 2020 bis 2025 und danach folgen die Kommerzialisierung und der massive Ausbau. In all diesen Phasen brauchen die Kunden Messtechnik. 

Wie können Sie als Messtechnik-Hersteller Kunden bei der Entwicklung und Implementierung von 5G unterstützen?

Wichtig ist, dass die Technologien bei den Kunden End-to-End über den gesamten Workflow bzw. Lebenszyklus getestet werden – das heißt von der Simulation und dem Design über das Prototyping, die Validierung bis hin zur Fertigung und dem Endtest. Das ist elementar, denn insbesondere im Millimeterwellen-Bereich kann man Designs ohne vorherige Modellierung praktisch nicht implementieren. Doch damit nicht genug: Wenn die einzelnen Technologien in den Netzwerken verbaut sind und diese praktisch „in Operation“ sind, müssen Kunden in der Lage sein, auch die Netzwerke selber End-to-End zu testen, Stresstests durchzuführen und den Service-Level der Netzwerke sicherzustellen. Auch hier unterstützen wir unsere Kunden. Wir bieten also Lösungen für den gesamten Lebenszyklus.

Was ist aus Ihrer Sicht der wichtigste Aspekt für Ihre Kunden, wenn es um die Implementierung von 5G geht?

Kunden suchen einen Partner, mit dem sie ein Projekt von A bis Z durchziehen können – wo auch immer sie sind. Wir sind in über 100 Ländern tätig, haben R&D-Zentren in 14 Ländern und lokale Experten weltweit. Damit stellen wir sicher, dass wir die kundenspezifischen Anforderungen global abdecken können. Zudem sind wir gut vernetzt und unterhalten Kollaborationen – mit kommerziellen Firmen, mit Konsortien und mit Universitäten. Aber nochmal: Das wichtigste aus meiner Sicht ist, dass wir die Kunden wirklich End-to-End betreuen können. 

Abschließend: Was ist nötig, um 5G den erwarteten Vorschub zu verschaffen?

5G ist in erster Linie eine Wireless-Technologie, aber um 5G wirklich als Industrie nutzen zu können, müssen zum einen die drahtlosen Netzwerke erneuert, aber auch die gesamte faseroptische Infrastruktur und die Datenzentren optimiert werden. Denn die Anforderungen, die 5G an hohe Bandbreiten, kurze Latenzzeiten und hohe Abdeckung stellt, ziehen sich durch das gesamte Ecosystem hindurch – Wireless und Wireline. 

Das Interview führte Nicole Wörner. 


  1. »Die 5G-Implementierung braucht den End-to-End-Test«
  2. Reichen die bereitgestellten Frequenzbänder aus? Und wie war das alles eigentlich bei 3G und 4G?
  3. Was braucht 5G zum Erfolg?

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