Der Thüringer Jenoptik-Konzern hat für seine Medizintechniksparte einen neuen Standort in Berlin eröffnet. Mehr als 100 Mitarbeiter werden dort teilweise unter Reinraumbedingungen optische Komponenten und Systeme für die Zahnmedizin und die roboterassistierte Chirurgie entwickeln und fertigen.
Der thüringische Konzern hat rund 20 Millionen Euro in die Fertigung im Bezirk Treptow-Köpenick investiert. Basis dafür ist die Ende 2021 abgeschlossene Übernahme des Berliner Unternehmens BG Medical, mit dem Jenoptik seine Medizintechniksparte rund um 3D-Bildgebung, Laser- und Dentalsysteme sowie Visualisierungstechnologien für die minimalinvasive, robotergestützte Chirurgie stärkt. Insgesamt würden in Berlin an drei Standorten rund 200 Mitarbeiter beschäftigt, die auch Teile für Diodenlaser herstellen, die in der Materialbearbeitung und der Messtechnik zum Einsatz kommen.
»Wir sind stolz, dass wir nun hier in Berlin einen weiteren Standort mit modernster Ausstattung und großem Wachstumspotenzial im Jenoptik-Konzern haben. Der Markt Life Science & Medizintechnik ist neben Halbleiter & Elektronik sowie Smart Mobility einer der drei photonischen Kernmärkte, auf die wir unser künftiges Wachstum konzentrieren,« so Dr. Stefan Traeger, Vorstandsvorsitzender von Jenoptik.
Jenoptik ist auf photonische Technologien und Systeme spezialisiert und hier ein zuverlässiger und flexibler Partner unter anderem für die Entwicklung und Produktion von Life Science- und Medizintechnik-Anwendungen. Im Fokus liegen dabei Lichtquellen und Bildgebungssysteme für analytische Anwendungen im Bereich Life Science (DNA-Sequenzierung, Zellbildgebung, Gewebe- und Blutanalysen) und diagnostische Anwendungen in der Medizintechnik. Darüber hinaus werden im Bereich Medizintechnik laserbasierte Lösungen für therapeutische Anwendungen entwickelt, zum Beispiel Scheibenlaser für die Augenheilkunde, Diodenlaser für ästhetische Anwendungen, Systeme für die Zahnheilkunde sowie minimalinvasive- und robotergestützte Chirurgie.
Nach Unternehmensangaben soll die Medizintechnik bis 2025 rund ein Viertel des Konzernumsatzes beisteuern. 2022 habe der Anteil bei 14 Prozent gelegen. Jenoptik hatte 2022 einen Konzernumsatz von insgesamt knapp 981 Millionen Euro erwirtschaftet - davon etwa drei Viertel im Ausland. Beschäftigt werden nach eigenen Angaben insgesamt mehr als 4400 Menschen, davon etwa 1500 in Jena. (uh)