Das sei nicht aus der Luft gegriffen, sagt der Personalberater. Schließlich sei es heute Standard, Aufgaben im Team zu lösen. Dazu sei nun mal systemübergreifendes Denken erforderlich und die Fähigkeit, über den Tellerrand zu blicken.
Einseitige Genies, vulgo “Fachidioten”, seien nicht gefragt, genauso wenig wie der Daniel Düsentrieb in der Garage.
Bei Ingenieuren meist unbeliebt, aber notwendig sei es, seine Arbeit vor Publikum präsentieren zu können. Seltener sei das auf großen Konferenzen, aber absolut üblich innerhalb der eigenen Fachgruppe.
Der Wahl der Universität werde ebenfalls mehr Bedeutung beigemessen als nötig. Allerdings bestünden oftmals regionale Präferenzen bei klein- und mittelständische Unternehmen, meist weil diese Hochschulkooperationen im Rahmen von Dualen Studiengängen unterhielten.
Allzusehr beeilen müsse man sich mit dem Studium auch nicht, auch das sei ein weit verbreitetes Missverständnis. Ein bis zwei Semester zu überziehen, sei kein Problem. Vor allem dann nicht, wenn sie für Praktika oder Auslandssemestern genutzt wurden. Absolventen seien heute nach der Regelstudienzeit mit Anfang 20 sehr jung. “Da werten es Unternehmen als höchst willkommene Lebenserfahrung, wenn sinnvoll verbrachte Semester dazukommen!”
Stellenausschreibungen solle man als “Wunschzettel” betrachten, nicht als Voraussetzung für eine Bewerbung. Wer 70 bis 80 Prozent dieses Wunschzettels erfülle, könne die Bewerbung in Angriff nehmen.
Auch die Diskussion um Bachelor und Master greift der VDE im Webinar auf. Wie steht es um die Berufsaussichten von Bachelors? Dazu Hegger: “Für Forschung und Entwicklung, gerade in größeren Firmen, sollte es der Master sein. Für Jobs in Vertrieb oder Produktion reicht der Bachelor in der Regel aus.”
Staretegisch überlegt könne der Master freilich schon ein Karrierebeschleuniger sein. Etwa der Master Wirtschaftsingenieurwesen für den Aufstieg im Vertrieb. Die Promotion hingegen sollten nur die Ingenieure anstreben, die auch wirklich in der Wissenschaft arbeiten wollten.