Laut einer Studie des Stifterverbands und McKinsey bremsen fehlende praktische KI-Kenntnisse Firmen in Deutschland aus. Hochschulen sollen helfen.
Eine aktuelle Studie von Stifterverband und McKinsey zeigt: Deutsche Unternehmen nutzen das Potenzial von Künstlicher Intelligenz (KI) nicht ausreichend. Zwar haben viele bereits KI-Strategien entwickelt, es fehlt jedoch an der praktischen Umsetzung. 79 Prozent der befragten Führungskräfte beklagen fehlende Kompetenzen in der Belegschaft.
Besonders kritisch sehen Unternehmen die Rolle der Hochschulen: 82 Prozent bewerten die Vorbereitung von Absolventen auf die neue Arbeitswelt als unzureichend. Es mangele an praxisnahen Fähigkeiten, etwa in der Automatisierung von Prozessen oder der Anwendung datenbasierter Methoden. Auch die ethische Reflexion von KI-Systemen wird als wichtig, aber unterrepräsentiert eingeschätzt.
Eine engere Zusammenarbeit von Unternehmen und Hochschulen gilt als Schlüssel, um Kompetenzen auszubauen. Derzeit setzt jedoch nur jedes fünfte Unternehmen auf solche Kooperationen. Dabei könnten praxisorientierte Lehrangebote und Forschungsprojekte den Aufbau von KI-Know-how beschleunigen, so Florian Rampelt, Co-Autor der Studie und Experte für Future Skills beim Stifterverband.
Neben fehlenden Bildungsangeboten sehen die befragten Unternehmen weitere Hürden: Datenschutzfragen, Sicherheitsbedenken und kulturelle Unsicherheiten hemmen den Fortschritt. Zudem investieren mehr als die Hälfte der Unternehmen zu wenig in gezielte Weiterbildung.
„KI ist eine Jahrhundertchance für Deutschland. Digitalisierung und demografischer Wandel machen den souveränen Umgang mit der Schlüsseltechnologie unerlässlich. Unternehmen müssen nicht nur die Technologie selbst beherrschen, sondern ihre Mitarbeitenden in die Lage versetzen, diese im täglichen Tun anzuwenden, um Produktivitätspotenziale zu heben“, so Julia Klier, Senior Partner bei McKinsey und Co-Autorin der Studie.