Wer verdient nächstes Jahr wie viel? Interconsult hat exklusiv für Markt&Technik Gehaltsprognosen für das nächste Jahr angestellt. Der Gewinner heißt Medizinelektronik, die Verlierer Computerhardware und Funknachrichtentechnik.
Mit wie viel mehr Gehalt kann ich nächstes Jahr rechnen? Kurz gesagt: Es gibt mehr, maximal jedoch 2,9 Prozent – und zwar in der Medizinelektronik. Diese Sparte innerhalb der Elektronikindustrie wird im nächsten Jahr am meisten drauflegen, prognostiziert D. A. Graf von Reischach, Geschäftsführer der Personal- und Vergütungsberatung Interconsult. Der Grund liegt in der Nachfrage an guten Arbeitskräften, aber auch an passablen Geschäftsaussichten für das kommende Jahr.
Ebenso rosig sind die Aussichten für die Solarindustrie: in der boomenden Branche gibt es nicht genug Fachkräfte, daran ändert auch die Billigkonkurrenz aus China nichts. »Wer sich auskennt mit Siliziumtechnik, Dünnschicht-Solarzellen etc. wird gesucht – das hat Auswirkungen auf das Gehalt«, weiß Reischach. Gerade konnte Q-Cells einen neuen Rekord in Sachen Wirkungsgrad verkünden – bis zu 17 Prozent für multikristalline Module in Massenproduktion. Das beflügelte auch die Anleger, die Aktie stieg in der Folge um 11 Prozent. Q-Cells sucht aktuell rund 70 Mitarbeiter - vom Systemexperten Wechselrichter bis zum Entwickler für nasschemische Prozesse.
In der Distribution dagegen heißt es durchhalten: max. 1 Prozent mehr kann man hier im nächsten Jahr verdienen, realistischer sind jedoch 0,5 Prozent. Dabei haben Angestellte von Katalog-Distributoren tendenziell schlechtere Karten – die Umsatzaussichten sind schlecht, Fachkräftemangel besteht nicht. Technisch versierte Verkäufer zur Distribution beratungsintensiverer Produkte dagegen bleiben gesucht – das hält auch die Gehälter stabil.
Verlierer sind Mitarbeiter aus dem Bereich Computerhardware und Funknachrichtentechnik. Prognose plus 0 Prozent – das dürfte bei zu erwartender Inflation ein Minus im Geldbeutel bedeuten.