Nur zu 30 bis 40 Prozent spiele die Ausbildung eine Rolle, »der Rest ist Motivation«. Und dazu gehöre auch eine flexiblere Arbeitswelt, das sieht Frank in Bewerbungsgesprächen immer häufiger: Auszeiten, Selbstverwirklichung, keine 60,70, 80-Stunden-Wochen, weil es ja noch was anderes im Leben gebe. Man nehme das sehr ernst.
Karlheinz Müller stimmt dem zu und ergänzt noch: »Wenn man Rahmenbedingungen schafft, in dem der Mitarbeiter befähigt wird, Probleme selbst zu lösen, ist man auf der richtigen Seite.« Und hier sieht er die Unternehmen in der Pflicht: »Fortbildung A oder B, so einfach ist es nicht. Es geht um Change- und Qualifizierungsprozesse, um die Rahmenbedingungen. Hierfür tragen Unternehmen die Verantwortung, das will organisiert sein. Wenige Prozent kommen frisch ausgebildet und motiviert von der Uni, 90 bis 95 Prozent der Mitarbeiter muss man erst mitnehmen.«
Georg Steinberger rät, den Blick auch auf die Gesellschaft zu richten. Denn man müsse als Unternehmen berücksichtigen, dass jüngere Generatioinen heute sehr viel mehr Werte einforderten: Corporate Social Responsibility, Nachhaltigkeit, aber auch eine für sie passende Arbeitswelt. »Das werden wir alle in Zukunft viel stärker berücksichtigen müssen. Die Bewerber wollen Antworten, Glaubwürdigkeit und Transparenz, der Arbeitgeber im Einklang mit persönlichen Werten, das spielt für die kommende Generation eine entscheidende Rolle. Diese Mitarbeiter sind selbstreflektiert und stellen auch Anforderungen an uns!«
Gepaart mit Forderungen nach Freiraum, wie Müller vom ZVEI ergänzt. »Wir alle müssen liebgewonnene ‚Sicherheiten‘ abgeben. Für mehr Innovation. Das ist eine wesentliche Botschaft!«