KI schließt Produktivitätslücke

Siemens beschleunigt IC-Verifizierung drastisch

14. Mai 2025, 6:56 Uhr | Heinz Arnold
Siemens nutzt KI, um mit der neuen intelligenten Verifizierungssoftware »Questa One« die Produktivitätslücke bei der IC-Verifizierung zu schließen.
© Siemens

Das neue Verifizierungstool »Questa One« von Siemens beschleunigt die Verifizierungszyklen, reduziert manuelle Arbeitsschritte und steigert die Produktivität.

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Denn »Questa One« bietet keinen rein reaktiven Prozess, sondern agiert als intelligentes, selbstoptimierendes System. Siemens ist überzeugt, mit der neuen Software die Verifikation von ICs über die integrierte KI-gestützte Automatisierung, prädiktive Analysen und nahtlose Workflow-Konnektivität auf eine neue Ebene gehoben zu haben.  Ab Juni 2025 wird »Questa One« erhältlich sein.

»Questa One« kombiniert intelligente Verifizierungssoftware, Konnektivität, einen datengesteuerten Ansatz und Skalierbarkeit mit KI, um die Produktivität der Entwicklungsteams zu steigern. Es ist dafür ausgelegt, hochkomplexe Designs durchführen zu können, vom IP über SoCs bis hin zur Systemebene. Das gilt auch für den Entwurf von 3D-Chips, für chipletbasierte Designs und softwaredefinierte Architekturen.

Bei »Questa One« handelt es sich um ein vernetztes, datengesteuertes, skalierbares System, mit dessen Hilfe der Flaschenhals der Verification Productivity Gap 2.0 überwunden werden kann. Die zunehmende Komplexität von Technologien wie 3D-ICs, chipletbasierten Designs und softwaredefinierten Architekturen wird durch einen akuten Fachkräftemangel und die wachsende Nachfrage nach erhöhter Sicherheit, geringerem Energieverbrauch, Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit noch verschärft.

»Questa One nutzt neue technische Fortschritte, um die schnellsten Engines auf dem Markt für die funktionale und formale Verifizierung sowie die Fehlerprüfung bereitzustellen«, sagt Abhi Kolpekwar, Vice President & General Manager, Digital Verification Technologies, Siemens Digital Industries Software.  Dennoch würde den Kunden Leistung allein nicht genügen. Sie wünschten sich eine bessere Konnektivität über die Verifizierungs-, Validierungs- und Test-Workflows hinweg. Dies wolle Siemens jetzt mit »Questa One« bereitstellen: »Wir bringen Produktivitätsgewinne für Early Adopter in den Bereichen Smart Creation, Smart Regression, Smart Analysis, Smart Engine und Smart Debug.«

Das bestätigen Anwender, die bereits mit »Questa One« gearbeitet haben, wie Chienlin Huang, Senior Technical Manager, Connectivity Technology Department von MediaTek: »Questa One Property Assist nutzt generative KI, um uns wochenlange Entwicklungszeit zu sparen, und der Questa One Regression Navigator sagt voraus, welche Simulationstests am ehesten fehlschlagen werden, führt diese zuerst aus und spart Tage an Regressions- und Debugging-Zeit.« Auch Karima Dridi, Head of Productivity Engineering von Arm, zeigt sich beeindruckt: »Als frühzeitiger Anwender großer EDA-Workloads mit dem leistungsstarken, fortschrittlichen funktionalen Simulator Questa One Sim haben wir Verbesserungen bei Leistung, Kosteneffizienz und Reduzierung der Regressionszeit in der neuesten AArch64-Architektur beobachtet.« 

»Gegenüber herkömmlichen Simulationssystemen hat die Questa One DFT (QDX)-Simulation unsere Verifikationszeit von Wochen auf Tage verkürzt«, erklärt Selim Bilgin, Corporate Vice President Silicon Engineering von Microsoft, und auch Susheel Tadikonda, Vice President of Engineering, Silicon IP bei Rambus, spricht von deutlichen Fortschritten: »“Questa One“ ermöglicht es uns, neue Rechenzentrum-Workloads wie generative KI mit modernsten Silizium-IP für PCIe-, CXL- und HBM-Schnittstellen anzugehen.«

Das intelligente Verifizierungs-Tool besteht aus mehreren Paketen: 

Die »Questa One« Coverage Acceleration-Software hat die Abdeckungsziele 50-mal schneller erreicht als herkömmliche Testbench-Solver und kombiniert höhere/schnellere Abdeckungsergebnisse mit den Vorteilen der auf der Universal Verification Methodology (UVM) basierenden Generierung von Zufallstests.

Die Questa One DFT Simulation Acceleration-Software hat achtmal schnellere Design-for-Test (DFT)-Serienmustersimulationen auf Gate-Ebene erreicht, indem sie die Questa™ One Parallel Simulation-Software nutzt und eng in die branchenführende Tessent™ Streaming Scan Network (SSN)-Architektur integriert ist.

Die »Questa One Fault Simulation Acceleration«-Software liefert eine 48-mal höhere Leistung und unterstützt sowohl Anwendungen zur funktionalen Sicherheit als auch zur DFT-Fehlersimulation. Außerdem unterstützt sie die »User Defined Fault Modeling« (UDFM)-Funktionalität in »Tessent«.

Die »Questa One Stimulus Free Verification«-Software ermöglicht es Ingenieuren, die Produktivität zu steigern. Es konnte gezeigt werden, dass über den Ansatz, Engines zu kombinieren und Anwendungen zusammenzuführen, die Gesamtverarbeitungszeit von komplexen Open-Source-SOC-Referenzdesigns von über 24 Stunden auf unter eine Minute reduziert werden konnte. Die Integration von 20 verschiedenen stimulusfreien Analysen, KI und Automatisierung bietet neue Methoden wie Linting mit automatischer Korrektur und die Erstellung und Verifizierung von generativen KI-SVA-Eigenschaften.  

Die »Questa One Avery Verification IP«-Software basiert auf Averys VIP- und High-Coverage-Compliance-Testsuiten (CTS). Protokollgesteuertes Debugging und protokollgesteuerte Abdeckungsanalysen tragen zur Steigerung der Produktivität bei, während beschleunigtes VIP es ermöglicht, CTS, Teststand und Stimulus von »Questa One Sim« auf Veloce CS Emulations- und Prototyping-Systemen wiederzuverwenden.

Die drei Grundprinzipien »Questa One«

Die »Questa One Connected Verification«-Software verbindet Ingenieure, EDA-Tools und Verifizierungs-IP zu einem zusammenhängenden Ökosystem für umfassende und nahtlose Verifizierung, Validierung und Testung über Siemens »Questa One«-, »Tessent« DFT- und Veloce CS-Emulations- und Prototyping-Systeme hinweg.

Die »Questa One Data-Driven Verification«-Software nutzt die Leistungsfähigkeit von Daten durch KI-gestützte Analysen, um neue Erkenntnisse zu liefern und die Verifizierungsproduktivität zu verbessern. Die Anwendung generativer, präskriptiver und prädiktiver Technologien des maschinellen Lernens ermöglicht es Ingenieuren, mit geringem Ressourceneinsatz maximale Verifizierung zu erreichen.

Die »Questa One Scalable Verification«-Software verkürzt die Zeit bis zum Verifizierungsabschluss bei hoher Zuverlässigkeit.


 


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