Intel besser verstehen

Landesregierung besucht Intel in Dublin

9. Mai 2022, 6:19 Uhr | dpa ha
Reiner Haseloff (CDU), Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt_Klaus-Dietmar Gabbert/dpa
Reiner Haseloff (CDU), Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt spricht zu den Medienvertretern. Diese Woche fliegt eine Delegation aus Sachsen-Anhalt nach Irland, um den dortigen Intel-Standort unter die Lupe zu nehmen.
© Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt besucht Intel in Irland, um Einblick zu bekommen, wie das Unternehmen mit lokalen Akteuren zusammenarbeitet.

»Intel will sich in Magdeburg verankern, sie wollen Bestandteil der Wirtschaft und Gesellschaft sein. Wie sie das in Irland gemacht haben, werden wir uns anschauen«, sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU). Außerdem könnte es bei dem Austausch auch um genehmigungsrechtliche Fragen sowie den Umweltschutz gehen. 

Spätestens im Frühjahr 2023 sollen die Bauarbeiten in Magdeburg beginnen. »Irland liegt in der EU, die haben bei Bauprojekten die gleichen Naturschutzauflagen zu beachten wie wir. Diese Erfahrungen können uns bei der Ansiedlung in Magdeburg helfen«, so der Ministerpräsident. Zusammen mit Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) besucht er am Dienstag den Intel-Standort im irischen Leixlip. Der Industriecampus nahe Dublin dient als Vorbild für die Pläne in der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt.

»Es geht darum, die besondere Firmenphilosophie von Intel noch besser zu verstehen. Ich bin mir sicher, dass wir diesem Standard auch hier entsprechen können«, so Haseloff. »Wir werden uns zum Beispiel auch die Alters- und Qualifikationsstruktur der Beschäftigten ansehen. Dann können wir gemeinsam mit unseren Partnern wie den Hochschulen, den Bildungsträgern oder der Bundesagentur für Arbeit unseren Teil dazu beitragen, ein gutes Umfeld für Intel zu schaffen.«

Das US-Unternehmen hat angekündigt, in einer ersten Ausbaustufe zwei direkt benachbarte Halbleiterwerke in Magdeburg bauen zu wollen. Dort sollen Prozessoren und Grafikchips hergestellt werden. Es sollen mehrere Tausend Arbeitsplätze entstehen, Intel will zunächst rund 17 Mrd. Euro investieren. Mit Blick auf die Pläne sagte Wirtschaftsminister Schulze kürzlich, wenn dies alles so komme, sei das »die größte Einzelinvestition in der Geschichte Deutschlands seit dem Zweiten Weltkrieg«.

In Irland hat das Unternehmen nach eigenen Angaben seit 1989 bisher rund 22 Mrd. Dollar in Leixlip investiert. Aktuell arbeiten 4900 Angestellte in einer 146 Hektar großen Fabrik. Die Produktionsflächen sollen nahezu verdoppelt und für die Intel-4-Prozess-Technologie sowie die Auftragsfertigung genutzt werden.
 

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