Und es gibt durchaus einiges, was sich schon heute relativ schnell umsetzen lässt. »Wir können sehr viel aus der Geschichte lernen. Wer die großen, bekannten und dokumentierten Angriffe analysiert und dafür sorgt, dass sein System die dort ausgenutzten Schwächen nicht enthält, ist schon mal recht sicher«, so Eckert. Und Lars Reger macht darauf aufmerksam, dass im Bereich Smartcards, im Banken- und Gesundheitswesen ja schon umfangreiche Erfahrungen gesammelt wurden, die sich auf die industrielle Produktion übertragen ließen.
Es kommt aber nicht nur darauf an, wie etwas geschützt werden muss, es kommt vor allem darauf an, dass sich alle Beteiligten zunächst darüber klar werden, was genau geschützt werden muss. Diese Frage zu beantworten, müsste laut Prof. Eckert am Anfang der Überlegungen stehen. Welche Werte, Informationen und Ressourcen gelte es zu sichern? Das kann kompliziert werden. Denn der Maschinenbauer will sein Knowhow über die Maschine sichern, der Hersteller der elektronischen Steuerung will wiederum sein IP geschützt wissen. Der Käufer der Maschine will nicht, dass Dritte erfahren können, wie er die Maschine nutzt.
Doch eines steht fest: Die hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht. »Und das ist ja auch sehr schön, denn genau das eröffnet uns allen viele Chancen«, freut sich Lars Reger. Es werde sich ein Sicherheits-TÜV entwickeln, in den Unternehmen entstünden Sicherheits-Departments mit neuen Arbeitsplätzen. »Security as a Service wird kommen und es werden sich daraus gute Geschäftsmöglichkeiten ergeben«, meint auch Prof. Eckert. Allerdings dürfen wir keine nagst vor unserem eigenen Schatten haben, wie es Dr. Willy Van Puymbroeck formuliert. Alle Beteiligten müssten sich der Risiken bewusst sein, sie bewerten und die Chancen wahrnehmen – ganz wie im übrigen Leben eben auch.