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Security für Industrie 4.0 eröffnet neue Geschäftsmöglichkeiten

10. November 2015, 15:41 Uhr | Heinz Arnold
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Standards plus Innovationen

Hacker, die vom große Geld angelockt werden, komplexe System, für die es keine hundertprozentige Sicherheit geben kann – müssen wir also verzweifeln? »Keineswegs, denn wir alle können Geld damit verdienen, für Sicherheit zu sorgen«, sagt Lars Reger. Die Kunst liegt darin, ein geeignetes Risiko-Management durchzuführen: Auf welcher Ebene kann man welches Risiko tolerieren? Was genau ist dazu erforderlich?

Und weil es sich eben um komplexe Vernetzungen handelt, müssten sich die vielen beteiligten Partner eine Vertrauensebene aufbauen – aber reicht das? »Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser«, meint Prof. Eckert. »Vertrauen kann man eben nicht messen.« Was erforderlich sei wäre ein zertifizierbarer, testbarer, transparenter Prozess, über den sich alle gegenseitigen Interdependenzen des gesamten zu schützenden Systems analysieren lassen. Dem stimmt Dr. Lutz Jänicke zu: »Auch die auf den ersten Blick unkritischen Teile müssen einbezogen werden, denn auch sie können zum Einfallstor werden.« Das sei ein Unterschied zum Konzept der funktionalen Sicherheit, die sich nur über isolierte und gesicherte Teile erstrecke. Standards dazu seien zwar in der Entwicklung, aber wie man zu einem für alle vertrauenswürdigen Rahmen gelange, sei heute noch nicht klar.  

»Wir arbeiten im Rahmen der Plattform Industrie 4.0 mit Hochdruck an der Standardisierung, denn gerade die kleinen und mittelgroßen Unternehmen brauchen Standards, um ihren Platz in der Industrie-4.0-Welt zu finden«, sagt Dr. Lutz Jänicke. »Sonst gehen sie unter und das können wir uns nicht leisten.«

Allerdings dürfen sich die Unternehmen auch nicht zurücklehnen, um erst einmal auf Standards zu warten. »Sonst wären sie zu langsam gegenüber den Hackern genauso wie gegenüber den Wettbewerbern, die innovativ sind«, so Jänicke.


  1. Security für Industrie 4.0 eröffnet neue Geschäftsmöglichkeiten
  2. Standards plus Innovationen
  3. Aus der Geschichte lernen

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