Ob die Kennwerte der productronica selbst oder die allgemeinen Branchenaussichten – am ersten Messetag gab es überwiegend Positives zu verkünden.
Rundum zufriedene Mienen beim Pressegespräch zur productronica 2023: „Im Vergleich zum Jahr 2021 ist die productronica in diesem Jahr deutlich stärker geworden.“ So bringt Dr. Reinhard Pfeiffer, Geschäftsführer Messe München, die Situation auf den Punkt. Konkret ist die Zahl der Aussteller auf über 1.400 gewachsen, die sich auf einer Fläche von mehr als 90.000 m² präsentieren. Auch die Besucherzahlen dürften kräftig nach oben gehen: Schon am Vormittag des ersten Messetages herrschte in den Messehallen ein geschäftiges Treiben. In seinem Vortrag ging Pfeiffer zudem speziell auf die Bedeutung Chinas für die productronica ein: „Die Anzahl der chinesischen Aussteller ist im Vergleich zu 2019 um 50 Prozent gestiegen, die Ausstellungsfläche sogar um 110 Prozent.“
Die Zahlen, die anschließend Dr. Sandra Engle, Referentin Fachabteilung VDMA Productronic, präsentierte, sahen allerdings nicht durchweg positiv aus. So schätzten bei der Geschäftsklima-Umfrage des VDMA immerhin 51,6 Prozent der Befragten die aktuelle Auftragssituation im Vergleich zum Vorjahr als schlechter ein. Insgesamt aber werde sich das Wachstum im Jahr 2023 nach einer Erholung in 2021/2022 mit leichter Schwächung stabilisieren, so Engle.
Auch Nicolas-Fabian Schweizer, Vorsitzender des ZVEI Fachverbands PCB-ES, erwartet laut einer aktuellen ZVEI-Prognose für die deutsche Elektro- und Digitalindustrie für 2023 noch ein leichtes Produktionswachstum in der Größenordnung von ein bis zwei Prozent. Insbesondere der Halbleiterbereich trage zu einer Vergrößerung des Marktes für elektronische Bauelemente in Deutschland bei. Noch ganz andere Wachstumsraten werden aber erwartet, wenn man den Zeithorizont bis zum Jahr 2030 spannt. So soll sich der weltweite Halbleiterumsatz bis dahin auf rund eine Billiarde US-Dollar nahezu verdoppeln – getrieben durch globale Megatrends in Richtung einer immer stärkeren Elektrifizierung.