Grundlegende Motivation ist es, für komplexe Elektronik-Produkte so früh wie möglich sowohl Aussagen über die EMV-Qualität und auch über den Funktionsumgang treffen zu können und so Entwicklungszeit und -kosten einsparen zu können. In der Praxis hat sich gezeigt, dass empirische EMV-Simulationswerkzeuge im Umfeld der Automobilelektronik schnell und erfolgreich eingesetzt werden können, oft einfacher als komplexe Full-Wave-3D-EM-Simulatoren. Die Datenübernahme aus dem Leiterplattenentwurfsprozess ist im Zuken-CR5000-ECAD-Umfeld problemlos. Die einfache Erstellung der notwendigen Simulationsbibliothek und auch flexible Leiterplatten-Modifikationsmöglichkeiten lassen wegen der meist kurzen Simulationszeiten (wenige Minuten für die komplette Leiterplatte) schnelle Untersuchungen zu und zeigen, ob Änderungen zu einer Verbesserung des EMV-Verhaltens führen.
Die für die Simulation notwendigen Informationen, die so im CAD-System noch nicht vorliegen, kann der Anwender im Simulationswerkzeug nachtragen (z.B. die auf der Platine auftretenden Frequenzen sowie die Steckerbelegung). Hier ist das Zusammenspiel von Layout, Leiterplattenentwickler und Simulationsexperten gefragt, um diese Informationen für das System bereitstellen zu können. Darüber hinaus müssen natürlich der Lagenaufbau und die Versorgungsnetze kontrolliert werden. Für eine abschließenden Simulation und die Auswertung der Ergebnisse muss mit etwa einem halben Tag Aufwand gerechnet werden.