Erforschung Blitzstoßspannung

Audi e-tron-Prototyp im Faraday‘schen Käfig

22. April 2018, 19:29 Uhr | Stefanie Eckardt
Audi e-tron-Prototyp im Faraday‘schen Käfig
© Audi

Lässt sich das Fahrzeug per Blitz laden? Noch nicht, aber die zukünftige Serienversion des Audi e-tron-Prototypen kann an Schnellladesäulen mit bis zu 150 kW Strom laden.

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Tanzender Lichtblitz und pulsierendes Brizzeln über dem Autodach: 42 x 32 x 25 m misst der Faraday‘sche Käfig des Siemens Hochspannungs-Prüffelds im Schaltwerk Berlin. In der weltweit größten Produktionsstätte für Schalttechnik erforscht ein Team aus Elektrikern und Ingenieuren eine Blitzstoßspannung von bis zu drei Millionen V. Die 1958 erbaute Parabelhalle beherbergt dafür einen haushohen Stoßspannungsgenerator. Mittendrin: der Audi e-tron-Prototyp. Ein Licht-Blitz tanzt mit einem pulsierenden Brizzeln über das Autodach und erhellt die 25 m hohe Halle. Die Expertenhaben einen Spannungsüberschlag gezielt auf das Fahrzeug geleitet. 

DC-Laden mit bis zu 150 kW

Dieses Experiment steht sinnbildlich für einen Jahrtausende alten Menschheitstraum: das Einfangen von Blitzen und die Nutzung deren Energie. Zwar lässt sich ein Elektroauto auch heute noch nicht mit einem Blitz laden, doch sind die Ingenieure der Vision des blitzschnellen Aufladens bereits einen Schritt näher gekommen. Die Serien­version des Audi e-tron-Prototypen kann als erstes Automobil im Markt mit bis zu 150 kW laden.

An Schnellladesäulen mit dem europäischen Ladestandard Combined Charging System (CCS), beispielsweise im Netz von Ionity, ist der e-tron-Prototyp in weniger als einer halben Stunde bereit für die nächste Langstrecken-Etappe. Die Basis dafür ist das aufwändige Thermomanagement der Lithium-Ionen-Batterie. Im Wagenboden platziert, speichert sie 95 kWh Energie und ermöglicht damit eine Reichweite von mehr als 400 km im WLTP-Prüfverfahren. Ende 2018 wird es in Europa nahezu 200 solcher High-Power-Charging-Stationen mit jeweils sechs Ladepunkten geben. Bis 2020 sind 400 Standorte an Autobahnen und Hauptverkehrsachsen in je 120 km Entfernung geplant.


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